Am Samstag lud die Prinzen-Garde Köln zum Vier-Städte-Turnier auf die Anlage des Reit- und Fahrvereins Köln-Porz ein. Selbst das trübe Wetter hatte für die Reiter ein Einsehen und pünktlich zu Turnierbeginn strahlte die Sonne vom Himmel. Der Reitverein in Köln-Porz ist bereits seit vielen Jahren die sportliche Heimat des Reiterkorps der Prinzen-Garde Köln. Denn schmucke Uniformen, festlich geschmückte Pferde und jubelnde Zuschauer beim Rosenmontagszug sind nur eine Seite der prächtigen Reiter der Prinzen-Garde. „Den meisten Jecken ist völlig unbekannt, dass der Rosenmontagszug nur das „Sahnehäubchen“ eines ereignisreichen Sportlerjahres ist. Unsere stattlichen Reiter sind allesamt durchtrainierte Sportler, die das ganze Jahr über regelmäßig mit ihren Pferden arbeiten“, sagt der langjährige Reiterkorpsführer Berthold Gehring. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der amtierende Kölner Stadtmeister der Springreiter, Frank Schönges, ein Rittmeister der Prinzen-Garde ist.
Im Gegensatz zu den bekannten olympischen Disziplinen sind die närrischen Reiter allesamt Vielseitigkeitskönner, die sich ganzjährig in Dressur und Springreiten üben. Folgerichtig verständigten sich schon im Jahr 1969 die damaligen Präsidenten Hans Becker (Prinzen-Garde Köln) und Hans Stratemeyer (Bonner Stadtsoldaten) auf einen jährlich stattfindenden Wettkampf. Dieser sollte die Sportler zu guten Leistungen anspornen, aber auch die Freundschaft der beteiligten Gesellschaften dokumentieren und fördern. Die Prinzengarde der Stadt Aachen und die Prinzengarde der Stadt Düsseldorf gesellten sich schnell hinzu und es brauchte nicht lange, bis aus dem Vier-Städte-Turnier Tradition und sportlicher Höhepunkt des Jahres wurde.
Seither wird das Turnier jedes Jahr abwechselnd von einer der vier Gesellschaften ausgetragen, damit die Reiter um die Ehre des besten Einzelkämpfers und der besten Mannschaft kämpfen können. Die Anforderungen an die Sportler sind hoch, denn es wird nicht nur das Antreten in den Reitdisziplinen Dressur und Springreiten verlangt, sondern auch der Pferdetausch der Teilnehmer untereinander. „Für unsere Reiter ist das eine gute Übung. Alle sind perfekt im Zusammenspiel und Umgang mit den Tieren. Das erwarten wir auch von den Teilnehmern des Rosenmontagszuges, damit Tier und Reiter dieses Ereignis als Triumphzug erleben. Gelegenheitsreiter haben bei uns keine Chance“, weiß Hermann Sauer, der derzeitige Reiterkorpsführer der Prinzen-Garde Köln, zu berichten.
Ganz ohne Glanz geht das Turnier natürlich nicht vonstatten, und so eröffneten die Standartenreiter der Traditionsgesellschaften in voller Uniform das Turnier. Kurt Stumpf, Präsident der Prinzen-Garde Köln, wies launig in seiner Eröffnungsrede darauf hin , dass zur Vielseitigkeit der närrischen Reiter natürlich auch das gesellige Beisammensein gehöre und lud die Teilnehmer nach Turnierende zum Verweilen ein, denn die Prinzen-Garde beging am gleichen Tag ihr Sommerfest, und so waren zahlreiche, fröhlich gestimmte Zuschauer dabei.
Natürlich gab es Sieger
In der Mannschaftswertung siegte die Prinzengarde Köln vor der Prinzengarde aus Düsseldorf. Auf dem dritten Platz waren die Aachener Reiter vor den Bonner Stadtsoldaten.
In der Einzelwertung sicherte sich in der Dressur Peter Krümmel aus Düsseldorf den Siegerpokal und der Kölner Stadtmeister im Springreiten, Frank Schönges wurde seiner Favoritenrolle in dieser Disziplin gerecht und blieb im entscheidenden Ritt als einziger Teilnehmer fehlerfrei. Seine Kameraden bedankten sich bei ihm mit einer kräftigen Sektdusche.
Aber spätestens eine Stunde nach Turnierende waren alle sportlichen Geschichten erzählt und alle frönten einem ihrer herausragenden Talente: Dem Feiern. So ließen sich auch die Gäste nicht lange bitten, und nach der 3. Runde waren auch Bonner, Düsseldorfer und Aachener überzeugt, dass Kölsch doch das leckerste Bier ist. Dazu spielten „Die Rheinländer“ auf und so manch einer wünschte sich zu später Stunde schnell den nächsten Sessionsbeginn herbei.
(Quelle und Fotos: Prinzen-Garde Köln)