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Fotos: Andreas Klein

Mit einer fulminanten Sessionseröffnung startete die K.G. Müllemer Junge in ihren 60. Geburtstag. "Ein Jubiläum ist dies nicht, das steht in 15 Jahren an. Aber 60 Jahre alt zu werden ist ein schönes Gefühl, und ein solches Alter kann man ausgiebig mit Freunden feiern - und das tun wir heute Abend hier in unserer Stadthalle Köln-Mülheim.", so Pressesprecherin Silke Dick. Rund 250 Mitglieder und Gäste hatten den Weg zur Gesellschaft gefunden und durften sich auf ein unterhaltsames Programm freuen.

Und das Programm hatte heute einen "roten Faden": Gleich vier Kölner Tanzgruppen aus dem "Schifffahrtsgenre" traten über den Abend verteilt auf. Präsident Siegfried Schaarschmidt erläuterte dazu: "Es bedrückt uns schon seit Jahren, dass in Kölner Sälen - bis auf wenige Ausnahmen - kaum noch Tanzcorps tanzen. Die jungen Menschen trainieren sieben Monate lang 2-3 mal pro Woche, um dann in der Session 20-30 Auftritte meist außerhalb Kölns zu haben. Das ist frustrierend und darauf müssen wir aufmerksam machen. Wir nutzen dazu unseren 60. Geburtstag, nicht zuletzt un den Beweis zu erbringen, dass diese jungen Menschen sehr wohl beste Stimmung in die Säle Kölns bringen können."

Mit der StattGarde Colonia Ahoj startete man sodann in den kurzweiligen Abend. Mittlerweile ist die StattGarde mit Musikzug, Shanty-Chor und Tanzcorps schon fast zur Größe eines Traditionskorps-Einzug angewachsen. Dabei bietet die StattGarde Colonia Ahoj ein kurzweiliges Programm, welches nicht nur bei der eigentlichen Zielgruppe (dass die StattGarde überwiegend aus homosexuellen Mitgliedern besteht, dürfte kein Geheimnis mehr sein ...) immer mehr begeistert aufgenommen wird. Bestimmt auch deshalb, weil die üblichen Klischees eines Homosexuellen in der StattGarde einfach nicht bedient werden. Vielleicht sieht man die StattGarde in der kommenden Session öfter beim Einmarsch ... statt Garde! ;-)

Ein Shootingstar in der Bütt ist "der Pfundskerl" Kai Kramosta. Wenn der etwas füllige Herr Kramosta über dicke Vegetarier sinniert, dann lacht garantiert der ganze Saal. Da müssen sich einige der alt-eingessenen Redner langsam aber sicher warm anziehen. Der Nachwuchs steht nicht nur vor der Türe, nein, er beansprucht nicht erst seit Marc Metzger auch die Stammplätze der Büttenstars!

Mit dem Tanzcorps "Blaue Jungs" der K.G. Lövenicher Neustädter ging es sodann hochkarätig tänzerisch weiter. Das Tanzcorps hat sich in den letzten Jahren nicht nur einen Platz in den Top-Tanzcorps des Kölner Karnevals erarbeitet, sondern diesen Platz auch bis heute erfolgreich verteidigt. Da ist es dann schon eine Auszeichnung, wenn das Tanzcorps der Müllemer Junge beim Ausmarsch für die Mitbewerber um die wenigen Tanzgruppenauftritte in der Session Spalier steht ...

Anschließend wurden drei Mitglieder der Gesellschaft durch das Vorstandsmitglied des Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e. V., Uwe Brüggemann, jeweils mit dem Verdienstorden des Festkomitee geehrt: Michael Pohl, seit 1987 Mitglied und bereits in diversen Ämtern aktiv (darunter als Präsident der Juniörchen, Pressesprecher und Präsident der Gesellschaft), erhielt den Verdienstorden des Festkomitee in Silber. Hans Heier, seit 1977 Mitglied und 30 Jahre lang Senator der Gesellschaft, sowie Martin Bozoki, ebenfalls seit 1977 Mitglied, davor aber schon als Tänzer beim Tanzcorps aktiv und seit 1980 Senator der Gesellschaft, erhielten jeweils den Verdienstorden des Festkomitee in Gold. Des weiteren wurden zahlreiche Mitglieder mit der silbernen Mitgliedernadel für ihre 10-jährige Mitgliedschaft sowie Josef Rasche und Andrea Wiest mit der goldenen Mitgliedernadel für ihre 20-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Quasi aus der Nachbarschaft kam sodann das Tanzcorps "Rheinmatrosen" der Große Mülheimer K.G., der zweiten großen Karnevalsgesellschaft in Köln-Mülheim. Auch hier begeisterte das Tanzcorps mit seinen - mit tollen akrobatischen Einlagen gespickten - Tänzen. Den Gästen der Müllemer Junge jedenfalls gefielen bislang alle tänzerischen Darbietungen. Mit Wicky Junggeburth kam dann ein Vertreter der leiseren musikalischen Töne, bevor das Tanzcorps "Original Matrosen vum Müllemer Böötche" als letztes maritimes Tanzcorps am heutigen Abend sein Heimspiel hatte. Mit der neu formierten Band "papallapap" um den dritten Brings-Bruder Benjamin ging dann das Programm der Müllemer Junge gegen Mitternacht zu Ende ... gefeiert wurde aber weiter bis in den frühen Morgen.

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