Fotos: Andreas Klein
Im Jahr 2006 stand es schlecht um die K.G. Original Kölsche Domputzer: Das Tanzcorps der Gesellschaft, die Domputzer, war de facto nicht mehr existent. Und wenn man bedenkt, dass sich die K.G. aus dem Tanzcorps entwickelt hat, ahnt man, wie einschneidend dieser Verlust für die K.G. war. Der geplante Neuaufbau gestaltete sich schwierig, man konnte zwar eine Tanzgruppe samt Trainerpaar "übernehmen" - doch die meisten der Tänzerinnen und Tänzer sowie das Trainerpaar waren nicht so glücklich bei ihrer neuen Gesellschaft ...
Doch mit dem verbliebenen tänzerischen Grundstock konnte man aufbauen! Es kam mit Arzu Erdem-Gallinger eine neue Trainerin - und unter der neuen Trainerin wuchs das Tanzcorps immer weiter stetig an. Mit 12 Tanzpaaren steht heute wieder ein stattliches Tanzcorps für die K.G. Original Kölsche Domputzer auf den Bühnen im Rheinland, welches sich innerhalb von wenigen Jahren vom oft belächelten kleinen Rest-Grüppchen der "alten" Domputzer zu einem modernen, frischen Tanzcorps gewandelt hat, welches man heute sicherlich mit zu den besten Tanzgruppen in Köln zählen darf.
Bei der traditionellen Sitzung zur Sessionseröffnung der Gesellschaft stand dann auch der Auftritt des Tanzcorps ganz klar im Vordergrund - doch man ließ die gespannten Gäste noch etwas warten. Mit dem Musikzug "Swinging Fanfar´s Blau-Weiß Köln" eröffnete Präsident Jürgen Scheidt die Sitzung. Nachwuchsredner Kai Kramosta ("Der Pfundskerl") und das bekannte Musik-Duo "Die Flöckchen" (Uwe Kraus und Markus Kierdorf) bildeten den schwergewichtigen Anfang. Offensichtlich wollte Literat Hans-Walter Müller mit diesem Block einen Gewichtsrekord auf den Kölner Bühnen brechen ... dass die drei Künstler aber zusammen per Tieflader angeliefert wurden, konnte und wollte kein Verantwortlicher der K.G. bestätigen! ;-)
Nach der Ehrung für langjährige Mitglieder, darunter u. a. Jürgen Fuhrmann, Präsident der K.G. Sr. Deftigkeit Kölsche Boor, begeisterte Jupp Menth in seiner Paraderolle als "Ne kölsche Schutzmann" die Mülheimer Jecken im Brüggelmann-Saal in Köln-Deutz. Dass Jupp Menth auf einer anderen Sitzung wegen seines Alters (gut, er ist nunmal nicht mehr der Jüngste ...) ausgeladen worden sein soll, dürfte für die andere Sitzung aber ein herber Verlust sein. Mit der Band Hanak ging dann die erste Abteilung zu Ende. Doch die geplante Pause von 30 Minuten wurde zur kurzen 10-minütigen Pinkelpause, denn das Highlight des Abends stand auf dem Programm ...
Bereits beim Einmarsch der Tanzgruppe der K.G. Original Kölsche Domputzer staunten einige Gäste nicht schlecht. Unter ihrem Kommandanten Michael Knipp ist aus der kleinen Vorort-Tanzgruppe ein wirklich staatses Tanzcorps entstanden. Und die tänzerische Leistung ist einfach nur grandios! Trainerin Arzu Erdem-Gallinger paart karnevalistische Tanzelemente mit erstklassigen akrobatischen Einlagen - und schreckt, passend zum Kölner Motto "Köln hat was zu beaten", auch nicht davor zurück, die Tanzgruppe eine Rock ´n´ Roll-Einlage auf die Bühne bringen zu lassen. Diese Tanzgruppe ist jung, erfrischend und wird sicherlich recht schnell zu den Top-5-Tanzgruppen in Köln gehören! Davon sind wir, nicht erst seit heute, überzeugt.
Und dass die Trainerin hinter ihrer Gruppe steht, konnte man heute ebenfalls eindrucksvoll erleben: Arzu Erdem-Gallinger stand am anderen Ende des Saales - man konnte jedoch den Eindruck bekommen, dass sie mit auf der Bühne stehen würde. Jeder gelungene Wurf wurde mit einem "Yes!" honoriert ... und am Ende des zweiten Tanzes kullerten ihr sogar Freudentränen über das Gesicht. Und man muss eines klar und deutlich sagen: Die "Domputzer" haben heute kein einziges Mal eine Hebung oder einen Wurf versemmelt - das gelingt anderen Tanzgruppen bei ihrer eigenen Gesellschaft nicht so famos!
Nach dem Auftritt des Tanzcorps wurde der Bezirksbürgermeister von Mülheim, Norbert Fuchs, zum Ehrendomputzer ernannt. Die Laudatio auf Norbert Fuchs hielt dabei kein Geringerer als der Kölner "OB der Herzen", Oberbürgermeister a. D. Fritz Schramma. Diese Überraschung war der Gesellschaft durchaus geglückt. Mit dem Zwiegespräch "Schlabber & Latz", der Musikgruppe "Cat Ballou", dem bekannten Schnäuzer Duo (Ralph Kuhn und Peter Schulte) sowie der Band "Die Labbese" feierten die Domputzer mit zahlreichen Ehrengästen, darunter dem Präsidenten der Flittarder K.G. und Ehrendomputzer Henry Jahn, bis in den frühen Morgen.
Foto: "Schosch" Jäckel
Foto: "Schosch" Jäckel
