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Fotos: Fidele Zunftbrüder

Nicht nur mit Hätz un Jeföhl, sondern auch mit vill Spaß an de Freud feierten die Jecken vor und auf der Bühne die diesjährige Kneipensitzung. Angefangen von der Dekoration über die Kostüme und Requisiten bis hin zu den einzelnen Auftritten war diese Sitzung einfach wieder ein voller Erfolg.

Der „Saal“ im Haus Schnackertz, dem zünftig urigen Stammlokal der Fidelen Zunftbrüder, war schon weit vor Beginn der Sitzung bis zum letzten Platz gefüllt. Ungeduldig wartete das Publikum auf den Start der Kneipensitzung. Hinter der Bühne – in der Künstlergarderobe – nagte derweil das Lampenfieber an den Nerven der Akteure.

Pünktlich um 19:19 Uhr startete Troubadix Reinhard mit Werner, dem Mann an der Gitarre, mit „Loss mer singe“ und schwor die Zunftgemeinde mit kölschem Liedgut auf die kommenden Ereignisse ein.

Die zwei von der Nachrichtenquell berichteten in gleichmütiger Zweisamkeit von den Schwierigkeiten eine Sitzung zu dokumentieren und eine Zeitung herauszugeben, Rhythmus, Anmut und Grazie waren dann angesagt: Acht fesche Damen – die Old Stars aus Rhöndorf – verzauberten das gespannte Publikum mit Ihren Tänzen.

Bevor zwei freche Kleinkinder – deren Aufzug an den Babysitter-Boogie von Ralf Bendix erinnerte – sich einen Weg durch die Zuschauermenge auf die Bühne bahnten und dort mit Kinderlogik über das Leben an sich philosophierten sang die Zunftgemeinde - wieder unter Leitung von Troubadour Reinhard - Kölsches Liedgut.

Trude Herr war wohl Jedem im Saal bekannt. Die Parodie die dann von einem Freund der Zunft vorgetragen wurde riss die Zuhörer förmlich von den Stühlen.

Danach wurde es ernst Peter Esser, Moderator der Sitzung und Vizesenatspräsident der Fidelen Zunftbrüder, rief den Schirmherrn der Kneipensitzung Wolfgang Sauerland auf die Bühne (Foto oben). Er bedankte sich bei Ihm und seiner Frau Evelyn für das Engagement und die Unterstützung rund um die Sitzung und überreichte Ihm – als kleines Dankeschön – ein T-Shirt, das mit seinem Namen und dem Namen der Kneipensitzung bedruckt ist.

Natürlich durfte bei so einer Sitzung der Schusterjungentanz nicht fehlen. Die jungen Herren, die dann auf der Bühne ihre mehr oder minder trainierten Beine schwangen, hatten soviel Rhythmus im Blut dass es sogar die Perücken nicht mehr auf den Köpfen hielt. Als dann noch das Thema Hochwasser thematisiert wurde und der Senatspräsident wie eine Gazelle als Hering über die Bühne robbte hielt es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen. Es wurde immer wieder Zugabe verlangt.
Der Saal war genau in der richtigen Stimmung, um gemeinsam mit Reinhard und Werner wieder Kölsche Lieder anzustimmen bevor der drüche Humor des Wenkbüggels aus Zons die Zuschauer in den Bann zog.

Br(i)ungs – bereits bekannt aus der 1. Kneipensitzung – brachte dann die Stimmung zum überschwappen. Es war einfach zu schön den schottenberockten Säckelmeister oder den langhaarigen, gitarrebestückten Senatspräsidenten und den gut behüteten 2. Vorsitzenden als Brings verkleidet rocken zu sehen. Der Saal tobte, es hielt die Zunftschwestern und – brüder nicht mehr auf Ihren Sitzen. Sie tanzten, schunkelten und sangen mit. Der Kneipe wurde so langsam zur Sauna und nach der dritten Zugabe hatten sich nicht nur Br(i)ungs die Pause verdient.

Marie Luise Nikuta, in Gestalt des Senatspräsidenten, hatte sich selbst eingeladen und gab ihre bekannten Liedche zum Besten. Eine absolut gekonnte Parodie die mit viel Beifall honoriert wurde.

Die Auswahl des Dreigestirns 2019 war offensichtlich ein schwieriges Unterfangen. Die drei Herren des Festkomitees hatten sichtlich Mühe bei der Wahl. Der Prinz mit Sprachfehler und Formulierungsschwierigkeiten war genauso wenig die richtige Besetzung, wie die Jungfrau, die immer wieder beteuerte wie aufgeregt Sie sei oder der Bauer, der kein Wort herausbekam. Das tat der Stimmung im Saal allerdings keinerlei Abbruch. Die Jecken hatten sichtlichen Spaß an dem Geschehen auf der Bühne.

Mit welchen Tücken der Technik eine telefonische Kartenbestellung bestückt sein kann, zeigte die nächste Nummer, die sicherlich manchen im Publikum an eigene Erlebnisse ähnlicher Art erinnerte und die Lachmuskeln strapazierte.

Synchronschwimmen war eine ruhige Nummer, die nur durch die Pantomime lebte und wieder auf’s Neue bewies, dass auch die leisen Töne in eine gute Karnevalssitzung gehören.

Danach kam das Beste was die Gesellschaft zu bieten hat „Die aale Müüs“. In die Jahre gekommene Tanz-Müüs, die mit Stock und grauem Haar die Bühne betraten. Trotz sichtlicher Bewegungseinschränkungen und Ischias wagten sie ein flottes Tänzchen, das begeisterte.

Als dann noch mal Brungs die Bühne stürmte war das Publikum völlig aus dem Häuschen. Es wurde auf den Bänken getanzt und geschunkelt und in den Gängen gerockt. Der Saal kochte und Alle hatten sichtlich Spaß. Dies bemerkte auch Jürgen Oberbörsch, 1. Vorsitzender der Fidelen Zunftbrüder als er zum Abschluss allen Beteiligten auf vor und hinter den Kulissen für Ihren ehrenamtlichen Einsatz dankte und die Sitzung jetzt schon als Brauchtum deklarierte. Er versprach darüber hinaus, dass er sich bei der nächsten Kneipensitzung aktiv beteiligen werde.

Das Publikum war sich auch dieses Mal wieder einig, diese Sitzung muss weiter bestehen bleiben. Sie ist klein aber fein und sehr familiär und zeigt mal wieder, dass der eigentliche Karneval nicht auf den großen Bühnen, sondern in der Kneipe op de Eck im Veedel stattfindet.

(Quelle: Pressemitteilung der Fidele Zunftbrüder Köln)

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