Im Kölner Karnevalsmuseum präsentierte Zugleiter Christoph Kuckelkorn heute der Presse die Entwürfe des Kölner Rosenmontagszug 2010. Aber nicht nur direkt im Zoch gibt es einige Neuerungen, sondern auch am Rande: Das Festkomitee Kölner Karneval geht bei der Vermarktung des Rosenmontagszug neue Wege und auch sonst gibt es einige Veränderungen rund um den beliebten Karnevalsumzug.
Seit dieser Session läuft die komplette Vermarktung des Kölner Rosenmontagszug (Tribünenplätze, LKW-Stellplätze, Gastronomie- und Verkaufsstände) komplett über das Festkomitee Kölner Karneval und nicht mehr, wie bisher, über Lizenzpartner. Christoph Kuckelkorn: "In den ersten Jahren wird es da sicherlich für uns noch die ein oder andere Schwierigkeit geben, wie sind ja quasi Lehrlinge in dieser Sache." Erstes Ergebnis ist das "Intrum Justitia Colosseum", über das wir ja bereits berichtet haben.
Ebenfalls bereits kommuniziert ist die Wegänderung beim Kölner Rosenmontagszug auf Grund des Einsturz des Stadtarchiv an der Severinstraße, Höhe Waidmarkt, im März des vergangenen Jahres. Dadurch wird der Rosenmontagszug 2010 rund 400 Meter länger und damit, laut Christoph Kuckelkorn, der "längste Rosenmontagszug, der je in Köln gelaufen ist - oder, wie ich es den Gesellschaften erklärt habe: Für das gleiche Geld gibt es 400 Meter mehr Zug!".
Bei den Wagen gibt es einige Highlights, so z. B. den Festwagen zum 150-jährigen Jubiläum des Kölner Zoo, der von den Goldenen Jungs besetzt sein wird und von einer Fußgruppe mit Mitarbeitern des Kölner Zoo begleitet wird. Ebenfalls anlässlich eines Jubiläums werden die Kölner Lichter, zum 10-jährigen, mit einem Festwagen gewürdigt. Hier wird die "Glühbirne" Schramma durch die "Energiesparlampe" Roters ausgewechselt - kommentiert von Christoph Kuckelkorn mit den Worten: "Wir wissen ja alle, dass Energiesparlampen immer etwas Zeit brauchen, bis die zur vollen Helligkeit erstrahlen. Manchmal ist man dann schon wieder aus dem Raum, bevor dies geschieht ..."
Gleich mit zwei Bagagewagen und einem Festwagen wird dem Einsturz des Kölner Stadtarchiv im März 2009 gedacht; beim Festwagen sitzt ein Elefant (die "U-Bahn") auf den Trümmern des Stadtarchivs, während drei Affen (Stadt Köln, Gutachter und KVB) nach dem bekannten Karnevalslied "Mach et su wie die drei Aape" handeln: "Nix hüre, nix sage, nix sinn!".
Weitere Themen im Kölner Rosenmontagszug sind die so genannten Liebesschlösser an der Hohenzollernbrücke, über die auch bereits die Höhner ein Lied gemacht haben, die Wirtschaftskraft des Kölner Karneval, der Musical-Standort Köln, die Wirtschaftskrise am Beispiel der Autoindustrie (Stichwort: Abwrackprämie), der Wettskandal im europäischen Fußball, das Minarettverbot in der Schweiz per Volksentscheid, die Feindschaft zwischen Köln und Düsseldorf (ein blinder Düsseldorfer bützt der Mutter Colonia den Zopf und singt dabei "Ich küsse ihre Hand, Madame ..."), die Managerboni in den Zeiten der Bankenkrise ("Finanz-Thriller") - und ein sehr provokanter Festwagen mit dem Titel "Berlusconis G20 Gipfel".
Insgesamt fünf weitere Festwagen, die so genannten Geheimwagen, wird der Zugleiter später noch vorstellen. Wir werden darüber berichten. Mit den heute vorgestellten 27 Wagen sind 32 Persiflagewagen im Kölner Rosenmontagszug vertreten. Dazu kommen noch die Festwagen, die keine Veränderung erfahren (wie z. B. der Wagen des Festkomitee-Präsident, der Wagen des FK-Vorstand, die Wagen des Dreigestirn und die Festwagen der Korpsgesellschaften).