Nachdem die Volkssitzung sich im letzten Jahr ja bekanntlich mit einem verkleinerten Zelt begnügen musste, hat man nun zur alten Zeltgröße zurück gefunden - doch die Problemchen mit der Stadt Köln und ihren Tochterfirmen werden nicht weniger: Neben den Knüppeln, welche die Stadtverantwortlichen schon seit zwei Jahren der K.G. Alt-Köllen zwischen die Beine werfen, kommt nun auch noch das städtische Unternehmen KVB (Kölner Verkehrs-Betriebe) zum Spiel dazu.
Mit viel technischem Geschick (und viel unnützem Geld für Architekten und Co.) hat es die K.G. Alt-Köllen geschafft, dass das Festzelt auf dem Kölner Neumarkt - trotz Platznutzungskonzept von Stadtdirektor Guido Kahlen und der geforderten direkten Möglichkeit zur Platzquerung - wieder rund 1.700 Plätze fasst. Nachdem die Pläne durch die Stadt geprüft und abgesegnet worden waren, kam dann die KVB auf den Plan. Das parallel zum Festzelt liegende "Catering-Zelt" hätte auf einer Länge von ein paar Metern den "privaten" Grund der KVB-Haltestelle berührt. Und dies wollte sich die KVB nicht bieten lassen.
Also hat man in einer "Nacht- und Nebelaktion" den "privaten" Bereich der KVB-Haltestelle mit Pollern abgegrenzt, so dass nicht nur das Cateringzelt der K.G. Alt-Köllen um ein paar Meter verschoben werden musste ... nein, auch der Kaatebus des Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e. V. musste weichen und steht nun an der Kopfseite Richtung Schildergasse - einem stadtbekannten Drogenumschlagplatz!
Wolfgang Kaup, Senatspräsident der K.G. Alt-Köllen, war über die Machenschaften der Stadtverwaltung und ihrer Tochtergesellschaften mehr als erbost: "Nachdem wir in der letzten Session schon keinen Erlös für den guten Zweck aus der Volkssitzung erwirtschaften konnten, wollten wir eine dritte Volkssitzung am Freitag der Proklamation machen. Stadtdirektor Kahlen hat dies abgelehnt, weil für die Volkssitzung nur zwei Termine im städtischen Platzkonzept vorgesehen seien. So müssen wir dann schauen, ob wir dieses Jahr einen Überschuß für den guten Zweck erwirtschaften werden. Wir wünschen es uns, versprechen können wir es aber Dank der Bürokratie der Stadt Köln nicht."
Den Jecken, die eine Karte für die beiden ausverkauften Sitzungen ergattert haben, war dieser Knatsch erstmal egal. Mit der Kinder- und Jugendtanzgruppe "Kammerkätzchen und Kammerdiener", der Prinzen-Garde Köln, den Räubern, den Domstürmern, Wicky Junggeburth, den Paveiern, Marita Köllner, dem Kölner Dreigestirn (ohne langen Einmarsch kamen sie von der Seite auf die Bühne), Bom un Blömcher, den Klüngelköpp, den Rabaue und den Domstädtern inkl. kölschen Schotten war auf der ersten Volkssitzung kurzweilige Unterhaltung angesagt.