"Aus Braunsfeld kommen wir. Aus Braunsfeld wollen wir in die Hofburg einziehen." - So war der Gedanke, den die Große Braunsfelder K.G. und das designierte Kölner Dreigestirn im November 2009 hatten. Aber ... Laufen? Von Braunsfeld aus? Nein, das wollte man nicht. Man machte sich also Gedanken - und kam nach kurzem Überlegen auf die Kölner Verkehrs-Betriebe, die ja quasi ihre Firmenzentrale in Braunsfeld hat (eigentlich ist es noch Lindenthal ...).
Der Vorstand der KVB zeigte sich begeistert und so wurden die Vorbereitungen für die "chinesische Delegation", die am 6. Januar 2010 bei der KVB in der Scheidtweiler Straße erst mit einem zünftigen kölschen Frühstück empfangen und dann per Bahn durch die Stadt kutschiert werden sollte, in Angriff genommen ... chinesische Delegation? Ja, das war intern das Codewort, unter dem das Projekt bei der KVB lief. Denn man wollte ja nicht all zu viel verraten, auch nicht den Mitarbeitern.
Und so frühstückte dann die chinesiche Delegation um "Plinz Malkus", "Bauel Hubelt" und "Jungflau Maltina" erstmal deftig kölsch, bevor es dann mit Familie und Freunden der "Gloße Blaunsfeldel K.G." mit einer extra für das Dreigestirn gestalteten Bahn erst einmal durch Braunsfeld und dann - quasi mit Anlauf - in Richtung Neumarkt ging. Doch bevor die KVB-Bahn den Betriebshof an der Scheidtweiler Straße verließ, durfte die drei Narrenherrscher erst einmal jeder eine Runde mit der Bahn über den Betriebshof drehen.
Während der Fahrt unterhielten die Domstädter Köln die Mitreisenden. An der Haltestelle Moltkestraße stand dann eine Gruppe von ca. 40 Kindern mit weiß-roten Fähnchen und winkte den designierten Narrenherrschern und ihren Gästen zu. Von einigen Fahrgästen wurde während der Fahrt lediglich die flüssige Verpflegung unterwegs vermisst, aber die Bahn musste heute noch in den Tageseinsatz - da geht so etwas natürlich nicht. Am Neumarkt empfing das KVB-Orchester die Narrenbahn und spielte erst einmal auf. Geleitet von den Plaggeköpp (den Standartenträgern der Kölner Karnevalsgesellschaften) setzte sich dann der Zug in Bewegung. Vom Neumarkt ging es über die Apostelstraße und die St. Apern-Straße zur Hofburg in der Helenenstraße. Das Dreigestirn legte die restliche Wegstrecke zusammen mit der Adjudantur auf einen so genannten "Conference Bike" zurück.
Am Pullman Cologne angekommen, zog das Dreigestirn wohl wegen der Kälte schnell und ohne große Reden in die Hofburg ein. Dort angekommen, begrüßte Herbergsvater Rolf Slickers zu erst einmal die zahlreich erschienenen Gäste - und machte sich (unberechtigte) Sorgen, ob die traditionelle Erbsensuppe für alle reichen würde. Slickers, der mit einer Korpsmütze der EhrenGarde der Stadt Köln auf der Bühne stand, wurde erst einmal dem Anlaß korrekt gekleidet - und erhielt von Rainer Tuchscherer, dem Präsident der Große Braunsfelder K.G., die Mütze und Urkunde als Ehrensenator der Gesellschaft. Hierfür erhielt Tuchscherer vom Senatspräsident später noch einen Rüffel, da es eigentlich ihm obliegt, neue Ehrensenatoren aufzuzeichnen. Aber in seiner Funktion als designierter Bauer muss er da wohl in der Session zurückstecken ...
Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach stellte dann den Anwesenden das designierte Dreigestirn und die Prinzenequipe vor, bevor Rolf Slickers wieder eines seiner berühmt-berüchtigten Spiele aufbauen ließ: Nachdem das letztjährige Dreigestirn sich durch Bettenmachen die Schlüsselübergabe für die Hofburg "verdienen" musste, durfte sich das designierte Dreigestirn kreativ betätigen. "Nachdem das Festkomitee sich ja eine neue CI gegönnt hat ... Sie wissen, was CI bedeutet? Carnevalistische Identität ... und man uns davon nichts gesagt hat, muss das Dreigestirn nun das Logo des Festkomitee überarbeiten. Jedenfalls die beiden Herren mit Kocherfahrung, denn mit Pfannkuchenwenden brauche ich den Beiden nicht zu kommen, das können die aus dem Eff-Eff!", so Rolf Slickers. Und so mussten Prinz Markus und Bauer Hubert dann das neue Festkomitee-Logo für das Bühnenbild im Pullman fertig bemalen, während Jungfrau Martina sich an einem Blumengesteck versuchen sollte. "Für die Jungfrau muss es ja etwas weiblicheres sein.", so Slickers weiter. Das Ganze natürlich unter Zeitdruck, knapp 3 Minuten hatten die Narrenherrscher Zeit. Das Gesteck soll laut Rolf Slickers dann die Präsidenten-Suite zieren, die von LaToya Jackson bezogen werden soll, die bei der Gala der Jummimüüs "in einem anderen Kölner Hotel" auftreten wird. "Aber wohnen will die hier, weil es hier gemütlicher ist!", so der Herbergsvater.
Nach der Schlüsselübergabe und der Übergabe einiger Präsente des Hauses an die Narrenherrscher (Visitenkarten, ein Schlüsselanhänger - und ein "Getränkebecher, der warme Getränke warm hält. Der soll aber auch kalte Getränke kalt halten können, wurde mir gesagt.", so Rolf Slickers bei der Übergabe.) gab es eine kurze Ansprache des designierten Dreigestirns. Rolf Slickers stellte anschließend seine Führungscrew vor - und diese durften dann das desginierte Dreigestirn und die Adjudantur mit der Herbergsspange auszeichnen. Im Gegenzug dekorierte Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach die Führungscrew des Pullman mit dem Festkomitee-Sessionsorden. Nach einer kurzen Abmoderation ging es dann zur traditionellen Erbsensuppe.
Insgesamt wurde der Einzug des Kölner Dreigestirn in die Hofburg zeitlich gestrafft, bereits nach knapp einer Stunde war der ganze Spuk wieder vorbei und die Karnevalisten verteilten sich wieder in alle Himmelsrichtungen, vornehmlich aber Richtung Braunsfeld!
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