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Fotos: Andreas Klein

Mit einer Pressekonferenz im neu eröffneten "Gilden im Zims" am Kölner Heumarkt startete die Prinzen-Garde Köln 1906 e. V. heute in die Karnevalssession 2010. Der Vorstand um Präsident Kurt Stumpf gab den zahlreich erschienenen Medienvertretern einen Rückblick auf das Geschäftsjahr 2008/2009 (vom 1. Juli 2008 bis 30. Juni 2009), übrigens das erfolgreichste Jahr seit Bestehen des weiß-roten Korps, sowie einen Ausblick auf die gerade anlaufende Session.

Mit neun Sitzungen, einem Ball und einer Benefizveranstaltung des Corps á la suite der Prinzen-Garde hat sich das Kölner Traditionskorps einiges vorgenommen. Präsident Kurt Stumpf wies dabei darauf hin, dass man als traditionsreiches Korps "unseren Gästen keine Experimente" zumuten will. Jedoch ist man auch bereit für Veränderungen und wird deshalb in der Session 2010 bereits eine Sitzung als so genannte "Non-Stop-Sitzung", also als Sitzung ohne Pause, durchführen. Ab der Session 2011 wird dieses Konzept ausgeweitet, so dass die Prinzen-Garde alle Sitzungen unter der Woche (also von Sonntag bis Donnerstag) als Non-Stop-Sitzungen durchführen wird. Lediglich die Sitzungen an einem Freitag oder Samstag bleiben traditionell mit Pause.

Am 20. Januar 2010 findet im Excelsior-Hotel Ernst ein so genannter "Litewka-Abend" des Corps á la suite der Prinzen-Garde Köln statt. Bei einem guten Essen und ebenso guten Getränken feiert das Corps á la suite und tut dabei Gutes - denn an diesem Abend werden Spenden gesammelt, die zwei Kölner Hilfsprojekten zu Gute kommen.

Schriftführer Michael Gather konnte anschließend stolz verkünden, dass die Prinzen-Garde mittlerweile rund 470 Mitglieder zählt, davon rund 130 unter 40 Jahren sowie davon rund 40 % unter 30 Jahren. Man zeigte sich darüber erfreut, dass die Jugend einen "Trend zum Traditionskorps" entwickelt hat. Auf dem Generalkorpsappell der Prinzen-Garde werden dann auch zwölf neue Gardisten vereidigt und es gibt ca. 40 Hospitanten, von denen erfahrungsgemäß ca. 30 dann aufgenommen und vereidigt werden.

Schatzmeister Dieter Santesson berichtete danach vom erfolgreichsten Geschäftsjahr der Prinzen-Garde seit Bestehen: Das in einen Vereins- und einen Veranstaltungsbereich aufgeteilte Korps erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2008/2009 einen "guten sechsstelligen Betrag". Davon wurden allein rund 25.000 € in neue Bestände der Kleiderkammer investiert, die u. a. an Rosenmontag die Musikzüge der Prinzen-Garde Köln mit Uniformen ausstattet. Weiteres Geld wird in die Renovierung des Archivs im Prinzen-Garde-Turm sowie in eine neue Klima- und Sound-Anlage im Turm investiert. Und auch die vier Korpsteile der Prinzen-Garde erhalten eine Förderung aus dem Einnahmetopf.

Abschließend konnte Dieter Santesson stolz verkünden, dass alle Sitzungen ausverkauft bzw. restlos ausverkauft sind. Der Unterschied wurde auch erläutert: "Restlos ausverkaufte Sitzungen wurden wirklich vom ersten bis zum letzten Platz verkauft. Bei den ausverkauften Sitzungen wurden einige wenige Rest- bzw. Einzelkarten verschenkt, um diese Plätze zu füllen." Die Kartenpreise wurden seitens der Prinzen-Garde nicht erhöht. Karten für Sitzungen gibt es keine mehr, lediglich für den Kostümball am Karnevalssamstag im Gürzenich sind noch ausreichend Karten zum Preis von 20 € erhältlich.

Kommandant Jürgen Herbst berichtete aus dem bevorstehenden Korpsleben: Die Prinzen-Garde Köln wird in einer Stärke von rund 120 Personen (inkl. Musikzug) in der Session 2010 exakt 60 Aufzüge bestreiten. Der weiteste Aufzug ist beim Gardetreffen am 6. Februar 2010 in Düsseldorf, bei dem rund 30 Garden aus ganz Nordrhein-Westfalen zusammenkommen. Bei den ca. 380 Aufzügen des Kölner Dreigestirn 2010 stellt die Prinzen-Garde des weiteren ehrenamtlich jeweils 15 weitere Gardisten als Prinzenwache sowie die Equipe mit Prinzenführer, Adjutant und Hoffriseur.

Abschließend dankte Präsident Kurt Stumpf u. a. der Mercedes-Benz Niederlassung Köln-Bonn, die seit nunmehr 33 Jahren als Hauptsponsor der Prinzen-Garde Köln Fahrzeuge für die Korpsaufzüge und den Vorstand im Gesamtwert von jeweils rund 450.000 € zur Verfügung stellt. Um der Umwelt ihren Tribut zu zollen, fährt Präsident Kurt Stumpf in diesem Jahr erstmalig ein Hybrid-Fahrzeug. Des weiteren brach Kurt Stumpf eine Lanze für das Ehrenamt, ohne dies der Kölner Karneval nicht stattfinden könne. Die Prinzen-Garde hat einen festangestellten Mitarbeiter sowie vier Mini-Jobber auf 400 € Basis. Alle restlichen Tätigkeiten werden von den Mitgliedern und dem Vorstand ehrenamtlich erledigt. Und mit noch einer eindrucksvolle Zahl konnte Kurt Stumpf aufwarten: Die Teilnahme am Kölner Rosenmontagszug kostet die Prinzen-Garde Köln in jedem Jahr über 100.000 €, welche durch die Sitzungen, den Ball, den Ordenverkauf und durch Spenden erwirtschaftet werden müssen.

Dem Haus "Gilden im Zims" wurden an diesem Abend übrigens zwei, von Prinzen-Garde-Ehrenpräsident Hans Becker gemalte, Bilder als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

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