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Stellen Sie sich mal vor: Sie sind Künstler und freuen sich darauf, sich und Ihre Darbietung auf einem Vorstellabend präsentieren zu können. Und dann treten Sie auf die Bühne ... und schauen in einen menschenleeren Saal! Gerade einmal sieben Tische (!) sind mehr oder weniger gefüllt, die meisten Gäste sind jedoch die Freunde und Verwandten von Ihnen und Ihren mitauftretenden Künstlerkollegen. Ein Fiasko? Natürlich! Utopie? Eher nein! Denn so oder so ähnlich wird es sich am kommenden Sonntag bei der "Matinee" der Muuzemändelcher zutragen!

In einem Rundfax an die "Muuze-Famillich", welches uns vorliegt, beklagt sich der Baas der Muuzemändelcher, Werner Schubert, über die fehlende Resonanz seitens der Muuze-Mitglieder an der Veranstaltung. Einer Veranstaltung, die in den letzten Jahren durch eklatante Fehlplanungen des Muuze-Vorstand - z. B. durch Terminüberschneidungen mit anderen Vorstellabenden, die immer wieder für leere Säle und verärgerte Künstler bei den Muuze gesorgt haben - systematisch in Grund und Boden gewirtschaftet wurde.

Da ist es dann sicherlich auch kontraproduktiv, wenn ein Werner Schubert in seinem Telefax die Künstler - also diejenigen, die den Verein am Leben erhalten - angreift und, Zitat, "den im Programm nicht vertretenen Mitgliedern nur die gleiche Interessenlosigkeit ihrer Kolleginnen und Kollegen wünschen kann, wenn sie selbst auftreten." Auch der Vorwurf von Schubert, dass sich die Nicht-Auftretenden die Frage stellen sollen, ob sie überhaupt Mitglieder einer "Muuze-Famillich" sind, dürfte nicht dafür sorgen, dass der Saal auch nur einen Deut voller wird.

Laut einer eMail des Geschäftsführers der Muuzemändelcher, die uns ebenfalls vorliegt, werden am Sonntag - nach heutigem Stand - rund sieben Tische besetzt sein. Mit anderen Worten: Ca. 70 bis 80 Zuschauer (!) werden sich die Muuze-Matinee anschauen! Wenn man davon noch den Vorstand der Muuze, die Pressevertreter (sofern diese überhaupt Zutritt zur Veranstaltung erhalten, immerhin könnte es ja eine negative Berichterstattung geben ...) und die Ehrengäste abzieht, werden ca. 40 Besucher vor Ort sein. Insgesamt! Und wenn davon dann vielleicht vier oder fünf überhaupt auf der Suche nach Künstlern für ihre Veranstaltungen sind, dann dürfte dies ein großer Erfolg für die Muuze sein!

Es ist jedenfalls weiterhin kontraproduktiv, wenn man nun versucht, über Familienangehörige, Freunde und Bekannte der auftretenden Künstler einen vollen Saal vorzutäuschen - was natürlich auch in der Kürze der Zeit nicht funktionieren kann und wird, selbst wenn man, wie es die Muuze zur Zeit versuchen, die Karten an Freunde und Familie verschenkt werden! Ein Vorstellabend - oder, wie es bei den Muuze heißt, "Muuze-Matinee" - soll den Künstlern die Möglichkeit bieten, ihre neuen Programme einem Fachpublikum zu präsentieren und sich vielleicht noch den ein oder anderen Auftritt an Land zu ziehen. So, wie es bei den anderen Künstlervereinigungen in Köln und im Umland auch ist. Wenn im Saal jedoch nur "Family & Friends" vertreten sind, die sich auf Kosten der "Muuze-Familich" einen schönen Tag machen, fällt dies natürlich flach. Die Künstler werden sich dann früher oder später fragen, warum man sich denn überhaupt noch bei den Muuze präsentieren soll. Und die meisten Künstler fragen sich dies bereits heute!

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