Mit einem bunten, (nicht ganz) urkölschen 10-Punkte-Programm beging die K.G. Sr. Deftigkeit Kölsche Boor von 1951 e. V. ihre traditionelle "Karnevalistische Matinee" im Pfarrsaal "Heilig Kreuz" in Köln-Weidenpesch. Und dieses Jahr hatte zumindest ein hochkarätiger Gast den Weg nach Weidenpesch gefunden, während zwei andere hochkarätige Gäste offenbar keine so guten Navis hatten ... jedenfalls erschienen diese erst gar nicht!
Pünktlich um 11.00 Uhr zog das Kölner Husaren-Korps von 1972 e. V. in den Saal ein und bildete, nach ihrer Darbietung, das Bühnenbild für die Einführung des neuen Präsidenten der K.G., Jürgen Fuhrmann, durch den Präsidenten des Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e. V., Markus Ritterbach (Foto). In diesem Rahmen sollten eigentlich auch Walter Hüsch (Bauer der Session 2006/2007) und Harald Kloiber (Bauer der Session 2007/2008) - wie es eigentlich Tradition ist - zu Ehrenmitgliedern der Gesellschaft ernannt werden ... doch die beiden Ex-Bauern liessen sich erst gar nicht blicken! So konnte man sich noch der Ehrung von zwei langjährigen Vereinsmitgliedern widmen: Conny Crisanth und Franz-Josef Fassbender wurden für zehn Jahre Mitgliedschaft beim "Kölsche Boor" ausgezeichnet.
Nach dem Ausmarsch des Kölner Husaren-Korps sorgte das Tanzkorps der K.G. Original Kölsche Domputzer von 1979 e. V. für ein erstes Highlight bei dieser Matinee. Trotz, dass das Tanzkorps zahlenmäßig zu den kleineren Tanzgruppen gehört - unsere Spionageabteilung hat närrische 11 Tänzer gezählt - war die Darbietung durchaus sehenswert. Anschließend sorgte die Band "Us d´r Fazung" für Stimmung.
Das erste absolute Top-Highlight der Veranstaltung war Jörg Runge als "Dä Tuppes vum Land": Der Nachwuchs-Reimredner, der bereits beim Vorstellabend der KAJUJA Köln abräumte, begeisterte die Matinee-Besucher und wurde, nach Zugabe, mit Standing Ovations verabschiedet! Er war eines der Gesprächsthemen bei den Besuchern, überall hörte man nur "War der nicht toll?" oder "Warum sieht man so einen nicht öfters?" ...
Auch im 30ten Jahr ihres Bestehens sind die Pänz vun Gereon eine der Top-Programmpunkte in Köln - auch wenn viele Literaten und Programmgestalter buchungstechnisch um die Pänz einen großen Bogen machen. Am heutigen Tag wurden die Pänz aber wieder frenetisch gefeiert - kein Wunder, war doch Hans-Georg Passmann, Präsident der "Pänz vun Gereon", heute als Literat für den Kölsche Boor im Einsatz ... wie immer im Background unterstützt von seinem heimlich-unheimlichen Programmgestalter. (Wer das wohl gewesen sein mag?)
Einen fiesen Einbruch erlebte nach seinem gefeierten Auftritt beim KAJUJA-Vorstellabend heute Olaf Bürger als "Edno Bommel": Der Comedian mit dem sächsischen Akzent war überhaupt nicht nach dem Geschmack der Matinee-Gäste und musste Buh-Rufe und die Forderung, er solle mit seinem Beitrag aufhören über sich ergehen lassen. Tja, die Geschmäcker sind verschieden - und Edno Bommel war heute nicht nach dem Geschmack der Matinee-Gäste ...
Ganz nach dem Geschmack der Matinee-Besucher war dagegen die Tanzgarde "Rot-Schwarz Marialinden" von 1977 der K.G. "Rot-Schwarz Jecke Märjelinger" e. V. von 1989 (nein, das ist kein Tippfehler ...) mit ihren tänzerischen Darbietungen: Die gemischte Tanzgarde mit dem Mädels-Überschuß begeisterte die Jecken dermaßen, dass man die Tanzgruppe aus Overath-Marialinden am liebsten direkt für den Rest des Tages adoptiert hätte! Beim Einstieg in den Bus sahen einige der Mädels - und auch die Jungs - richtig fertig aus! Standing Ovations auch für diese Tanzgarde aus dem Fundus des "heimlich-unheimlichen Programmgestalters" ...
Die Band "Nullacht-15" braucht man eigentlich gar nicht mehr vorstellen, schließlich sind die Jungs schon auf der ein oder anderen "großen" Sitzung in Köln aufgetreten - aber mal ganz ehrlich, liebe 08/15er: "Laut" ist nicht immer gleich "gut"! Bis zum Auftritt der "bekannten Kölner Band" aus Zülpich (nein, wurde noch nicht eingemeindet ...) war der Sound absolut top. Nicht zu laut, und auch nicht zu leise. Aber mit dem ersten Ton von "Nullacht-15" wurde es seeeehr schmerzhaft für die ersten zehn Reihen! Was Euer "Tontechniker" da am Mischpult verstellt hat, können wir nicht sagen (wir haben erst gar nicht drauf geschaut) - aber nach Eurem Auftritt war der Sound für alle nachfolgenden Künstler grottenschlecht!
Aus Krefeld kamen an diesem bereits Nachmittag das Stimmungsduo "Die Krähenfelder" (Foto) - Partystimmung pur mit Songs wie "Steht auf, wenn ihr Feiern wollt", "Frau Meier" oder den beiden Songs, die heute Krähenfelder-Premiere in Köln hatten ... "Karneval im Himmel", das erste Mottolied der beiden Krefelder für den Kölner Karneval, und "Loss m´r Levve", einer rockigen Ballade, die dem ein oder anderen vielleicht bekannt vorkommt. ;)
Den krönenden Abschluß der Matinee bestritt heute Remagen ... nein, nicht die Metzgerei und auch nicht der bekannte Büttenredner aus diesem beschaulichen Städtchen bei Bonn - die Twirling Sticks Remagen, die Majoretten- und Showtanzgruppe, die bereits bei einigen Veranstaltungen in Köln und Bonn für Furore gesorgt haben! Mit ihren Leucht-Majorettenstäben und ihrer top-durchchoreografierten Tanzshow waren die Mädels heute - neben der Tanzgarde Marialinden - das absolute tänzerische Highlight der Matinee der K.G. Sr. Deftigkeit Kölsche Boor!
Kurz vor Ende der Veranstaltung erhielt Jürgen Fuhrmann von Hans-Georg Passmann noch eine "kleine Nascherei" (Foto unten) als Präsent für die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit. Wie ebenfalls bekannt wurde, steht Hans-Georg Passmann zukünftig der K.G. Kölsche Boor nicht mehr als Literat zur Verfügung. Ein Nachfolger für ihn wurde bereits innerhalb der Gesellschaft gefunden. Und gerüchtweise soll der "heimlich-unheimliche Programmgestalter" weiterhin im Hintergrund die Fäden spinnen - wir sind gespannt! :)