Was macht man als Karnevalsgesellschaft, wenn man seine Herrensitzung nicht mehr kostendeckend verkauft bekommt? Die Veranstaltung streichen? Wäre auch eine Möglichkeit, doch die Große Höhenhauser K.G. Naaksühle von 1949 e. V. und die K.G. Müllemer Junge Alt-Mülheim e. V. von 1951 gingen einen anderen Weg und veranstalteten heute erstmalig eine gemeinsame Herrensitzung ...
Und nicht nur der Saal (mit 1100 Männern total ausverkauft!), das Programm und der Elferrat (an einer extra von Wolfgang Breckmeyer gebauten Theke) wurden brüderlich geteilt, sondern auch die Funktionen ringsrum: Als Literat wurde Alexander Dick von den Müllemer Junge eingesetzt, dafür machte Thomas Haas von den Naaksühle die Pressearbeit und so weiter. Für die Künstler gab es dann auch etwas "gemeinsames", denn Michael Kraus hatte einen auf 38 Stück (!) limitierten Orden aus den Sessionsorden der beiden Gesellschaften in Handarbeit zusammengesetzt, welcher an diesem Abend den Künstlern überreicht wurde. Präsident Dieter Ragas (Naaksühle) und Siegfried Schaarschmidt (1. Vorsitzender der Müllemer Junge) liessen es sich nicht nehmen, das gute Stück für ein Foto zu präsentieren.
In dem knapp vierstündigen Programm, welches übrigens ohne Nummerngirl (!) auskam, gaben sich die Top-Kräfte des rheinischen Karnevals die Klinke in die Hand: Bernd Stelter, Jupp Menth als "Ne kölsche Schutzmann", die Höhner (Foto, kamen direkt aus Berlin von der Eröffnung der Handball-WM!), das Tanzcorps der K.G. Müllemer Junge, Blom un Blömcher, Peter Raddatz als "Dä Mann met däm Höötche", Bauchredner Fred van Halen, die Original Hellige Knäächte un Mägde, die Domstädter und die Rabaue sorgten bei den raderdollen Männern für ausgelassene Stimmung und lautstarke Zugaberufe bei (fast) jeder Programmnummer!
Das Konzept der gemeinsamen Herrensitzung ging auf, und es bleibt zu hoffen, dass beiden Gesellschaften dieses erfolgreiche Projekt weiter fortführen werden ...