Wenn die "Jecken" feiern, haben Diebe und Räuber oft "leichtes Spiel". Nachlassende Aufmerksamkeit mit steigender Alkoholisierung und ausgelassene Fröhlichkeit bis hin zum Leichtsinn waren in einigen Fällen die Ursache dafür, dass ein stimmungsvoller Rosenmontag auf einer Polizeiwache endete.
Die Menge feiert, während eine Handtasche mit dem Portemonnaie unbeobachtet auf einen Tisch steht - eine Einladung für Diebe. Diese Gelegenheit wollten sich zwei junge Frauen gegen 22.00 Uhr auf der "MS Köln" dann auch nicht entgehen lassen. Sie griffen zu, verhielten sich dann aber doch etwas zu auffällig. Als die aus Potsdam kommende Eigentümerin (29) Verdacht schöpfte und nachsah, bewahrheitete sich die Befürchtung - das Portemonnaie war weg. Zwei Begleiter der Bestohlenen rannten den beiden vermeintlichen Diebinnen hinterher und holten sie am Rheinufer, Höhe Fischmarkt, ein. Eine der Diebinnen setzte die Verfolger mit Reizgas außer Gefecht. Die Helfer mussten daraufhin die etwa 18 bis 19 Jahre alten Frauen mit ihrer Beute ziehen lassen.
Ebenfalls Leichtsinn hat einen stark alkoholisierten Kölnbesucher (26) am frühen Dienstagmorgen um seine Barschaft gebracht. Der Karnevalstourist aus München hatte zuvor mehrere nicht kostümierte Männer kennengelernt. Vor dem gemeinsamen Zug durch die Kneipen musste der 26-Jährige allerdings noch Geld ziehen. Dass das Vertrauen zu seinen Begleitern nicht gerechtfertigt war, sollte der junge Mann unmittelbar nach dem Bankbesuch am Neumarkt erfahren. Die Begleiter
entpuppten sich als Räuber, die ihm auf der Apostelnstraße mit Gewalt das Geld abnahmen.
Weitere Überfälle im Bereich der Altstadt liefen nach ähnlichem Muster ab. In mehreren Fällen wurden die Beraubten aus einer Personengruppe heraus angesprochen und dann ohne Vorwarnung geschlagen. Am Ende der Angriffe fehlten meist Handys und Bargeld. Die Fahndung nach den Räubern gestaltet sich wegen der zum Teil schlechten Beschreibungen der alkoholisierten Opfer schwierig.
Bilanz zu Rosenmontag / Zahlen Polizei Köln inkl. Leverkusen:
(Erste Klammer = Vergleichszahlen nur Köln aus 2006)
(Zweite Klammer = Anteil Leverkusen 2007)
- Einsätze gesamt: 786 (742) (76)
- Streitigkeiten: 48 (43) (8)
- Randalierer: 46 (16) (3)
- Ruhestörung: 39 (38) (4)
- Körperverletzung/Schlägereien: 98 (55) (10)
- Hilflose Personen: 41 (18) (7)
- Ingewahrsamnahmen: 65 (50) (3)
- Festnahmen von Taschendieben: 4
- Sonstige Strafanzeigen: 43
(Quelle: ots)