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Bekanntlich steckt der Kölner Karneval in einer tiefen Krise ... halbleere Säle, hohe Künstlergagen - und jetzt das: Eberhard Bauer-Hofner, Veranstalter der "Lachenden KölnArena", plant weitere Veranstaltungen während der Karnevalszeit in Düsseldorf, Aachen, Bonn und Krefeld - und zwar alle mit den fünf Kölner Top-Bands Bläck Fööss, Höhner, Paveier, Brings und Räuber in der zweiten Abteilung! Da bleibt für die Kölner Säle nicht mehr viel übrig ...

Der Plan von Veranstalter Bauer-Hofner treibt den Karnevalisten die Zornesröte ins Gesicht: Statt im Gürzenich, Sartory oder Kristallsaal sollen die Kölner Top-Bands in der Bonner Beethovenhalle, der Düsseldorfer Philipshalle und der Aachener Geulen-Arena auftreten! Und ab 2007 dann zusätzlich noch in Krefeld! Die Folgen für die Kölner Karnevalsgesellschaften sind dramatisch: Die Top-Bands sind gerade am Wochenende nur schwer zu bekommen, da ausgerechnet hier die Agentur Hofner zuschlägt! Dabei ist Hofner mit seiner Lachenden KölnArena, die in elf Veranstaltungen rund 100.000 Besucher anzieht, den Kölner Karnevalsgesellschaften schon lange ein Dorn im Auge ...

Heinz Krein, Vorstand des Literatenstammtisch, fasst die Sachlage zusammen: "Wir haben versucht, die Gruppen zu buchen. Die Bands sind nicht zu bekommen. Wer eine Sitzung macht, hat kein Programm!"

Aber auch andere Karnevalisten geben Alarm! Jürgen Palm, Präsident der PrinzenGarde Köln, erklärt im Interview mit der BILD-Zeitung: "Wenn auf Kölner Sitzungen keine kölschen Spitzenkräfte mehr auftreten, weil sie außerhalb spielen, gehen bald 30 Gesellschaften über die Wupper! Wenn es keine Lösung mit Hofner gibt, müssen wir dagegen halten. Dann werden wir die Gruppen mit völlig überhöhten Gagen in Köln halten!"

Auch Jürgen Blum, Präsident des Reiterkorps Jan von Werth, beschwert sich: "Hofner will das Kleeblatt bei seinen Veranstaltungen in der 2. Abteilung haben. Dann haben die für uns keine Zeit. Das Festkomitee ist gefordert. Die Bands sollen bedenken: Hofner macht 16 Veranstaltungen, die Karnevalsgesellschaften einige hundert Sitzungen!"

Doch Veranstalter Eberhard Bauer-Hofner zeigt sich uneinsichtig: "Wenn ein Verein Leute engagiert, fragen die mich auch nicht! Das ist der freie Markt. Ich beschwere mich auch nicht, wenn Vereine mit Zeltsitzungen die KölnArena imitieren." Und droht indirekt dem Festkomitee: "Das Festkomitee soll sich an unseren Vertrag erinnern. Ich zahle pro Jahr 100.000 € an das Festkomitee. Zahle auch für Traditionskorps und Elferrat."

Und was sagen eigentlich die Künstler? Bömmel Lückerath von den Bläck Fööss zur BILD: "Ich kann beide Seiten verstehen. Viele Gesellschaften kämpfen mit der Existenz. Hofner macht sein Geschäft. Es müssen Wege gefunden werden, dass wir in Köln verfügbar sind! Deshalb haben wir in Krefeld den Auftritt auf 19.50 Uhr vorgelegt. Dann können wir noch drei Auftritte machen."