"Die gesamte Veranstaltung wurde von strahlendem Sonnenschein begleitet. Wie die Sonne, strahlte auch die Polizei am Ende des Einsatzes", bilanzierte Michael Temme, Leitender Polizeidirektor und Einsatzleiter des bunten Treibens den gestrigen Tag. "Rosenmontag war dieses Jahr ein richtiges Familienfest - fröhlich, freundlich und überwiegend friedlich. Und wenn man bedenkt, dass gestern so viele "Jecken" wie seit Jahren nicht mehr in Köln waren, hatten wir relativ weniger Einsätze als im Vorjahr".
Obwohl die Polizei Köln in der Zeit zwischen 06.00 Uhr des gestrigen Tages und heute Morgen 06.00 Uhr 856 (767) Mal in Köln und 75 (83) Mal in Leverkusen einschreiten musste, ist die Bilanz dennoch als positiv zu bewerten
Neben den "üblichen" Einsätzen wie die Schlichtung von Streitigkeiten und Schlägereien oder die Aufnahme von Taschendiebstahlsdelikten wurden auch nette Einsätze wahrgenommen. So konnten zum Beispielt fünf verzweifelte, zuvor im Trubel verloren gegangene Kinder wieder in die Obhut ihrer Eltern übergeben werden. Besonders tierfreundlich zeigte sich ein eingesetzter Polizeibeamter, der ein völlig entkräftetes Pferd eines Teilnehmers aus dem Zug nahm und damit vor weiteren Strapazen schützte.
Der wohl schönste Einsatz ereignete sich jedoch bereits am Samstagmorgen in Köln-Ehrenfeld. Gegen 10.10 Uhr rief ein Bürger bei der Polizei an. Er erzählte, dass er seit einigen Minuten in der Nachbarschaft fürchterliche Schreie einer Frau und eines Babys höre und er Schlimmes befürchte. Die eingesetzten Streifenbeamten begaben sich sofort zu der genannten Örtlichkeit. Nachdem sie die Wohnung ausgemacht und aufgesucht hatten, staunten sie nicht schlecht. Wenige Minuten vor ihrem Eintreffen hatte in Gegenwart und mit Hilfe einer Hebamme ein Baby das Licht von Köln erblickt. Nach ersten "Ermittlungen" waren Mutter und Kind gesund und wohlauf.
Auch gegenüber den eingesetzten Polizeibeamten waren die Feiernden dieses Jahr recht friedlich. Bis zu den frühen Morgenstunden kam es lediglich zu drei Widerstandshandlungen.