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Und schon wieder gibt es Knatsch beim RKK ("Rheinische Karnevals-Korporationen e. V.") mit Sitz in Koblenz: Der zweitgrößte Karnevalsverband Deutschlands (nach dem BDK Bund Deutscher Karneval e. V.) hat auf einer für gestern anberaumten Krisensitzung des Präsidiums zwei Bezirksvorsitzende ihrer Ämter enthoben. Hintergrund soll ein Zeitungsbericht aus der Rhein-Zeitung von gestern sein, in dem die so genannte "Liga" - eine Opposition gegen den aktuellen Vorstand unter Präsident Peter Müller - aus dem verbandsinternen Nähkästchen geplaudert hatte.

Die Opposition im RKK existiert bereits seit einiger Zeit. Grund für den Aufruhr innerhalb des Verbandes waren unter anderem die Rücktritte einiger Vorstandsmitglieder und auch die Kritik am Führungsstil des Präsidenten Peter Müller. Nach dem Bericht in der Rhein-Zeitung, die fast im gesamten Erscheinungsgebiet zu lesen waren, fand dann im Laufe des Abends der vorläufige Höhepunkt des Knatsches statt: Der Bezirksvorsitzende des Kreis Mayen-Koblenz (MYK II), Wolf-Dieter Tigges, und der Bezirksvorsitzende für den Bezirk Nordrhein-Westfalen (linksrheinisch), Alexander Siemer-Simon, wurden beide aus dem Präsidium ausgeschlossen.

Tigges hatte wiederholt erklärt, dass er bei der nächsten Jahreshauptversammlung für das Amt des RKK-Präsidenten kandidieren wird. Dabei wurde von einigen anderen Präsidiums- und Verbandsmitgliedern unterstützt. Alexander Siemer-Simon, dessen Ehefrau Margit Simon im Ehrenrat des RKK sitzt, gehört jedoch - nach eigener Aussage - gar nicht der "Liga" an. Er hat lediglich ein einziges Mal konstruktive Kritik am aktuellen Vorstand geäußert - und dies war ausreichend, um ihn seines Amtes zu entheben. Auch gegen Luise Dahm, Vizepräsidentin des RKK, wurde ein Ausschlußantrag eingebracht, dieser fand aber nicht die notwendige Mehrheit. In den nächsten Tagen dürfte es also beim RKK weiter krachen - einige Stimmen hegen bereits die Befürchtung, dass der Verband an den aufkommenden Streitigkeiten zwischen den Mitgliedsverbänden und dem Vorstand um Präsident Peter Müller zerbrechen wird.

Passend dazu gibt es Gerüchte, dass einige Vorstandsmitglieder im RKK ihr Amt dazu missbrauchen, sich persönliche, finanzielle oder berufliche Vorteile zu verschaffen. Im Bericht der Rhein-Zeitung wird z. B. durch die "Liga" moniert, dass RKK-Präsident Peter Müller in einem Jahr rund 11.000 Euro Fahrtkosten geltend gemacht hat. Müller, trotz seines vergleichsweise jungen Alters bereits Pensionär mit stattlicher Pension, scheint also auf diese zusätzliche Einnahmequelle angewiesen zu sein. Die "Liga" ist jedoch der Auffassung, dass ehrenamtlich tätige Verbandsmitglieder diese Fahrtkosten nur in Ausnahmefällen geltend machen sollen. Bei Müller soll dies jedoch nicht der Fall sein; er soll sogar die Fahrten von seiner Wohnung zur Geschäftstelle des RKK als Fahrtkosten abgerechnet haben.

Man wird sehen, was in den nächsten Tagen in Koblenz passiert und man darf gespannt sein, ob Präsident Müller noch einmal auf der InterKarneval 2010 in Köln im Juni diesen Jahres auf dem Stand des RKK, sofern es einen solchen geben wird, Präsenz zeigen wird.

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