Nachdem die Nippeser Bürgerwehr im letzten Jahr etwas orientierungslos war, stellte der neue Vorstand unter Präsident Dietmar Broicher bei der heutigen Sessions-Pressekonferenz im wieder eröffneten Brauhaus "Em golde Kappes" in Nippes eines unmissverständlich klar: "Die Nippeser Bürgerwehr trägt als einziges Traditionskorps des Kölner Karnevals noch das Veedel im Namen! Dieses werden wir auch so beibehalten und wir kommen wieder nach Nippes zurück!"
Der Hintergrund war die Idee eines Gesellschaftsvorstandes, der nur wenige Monate im Amt war, die Eigelsteintorburg als die Torburg der Nippeser Bürgerwehr in Beschlag zu nehmen und aus Nippes heraus ins Brauhaus "Em kölsche Boor" auf dem Eigelstein umzuziehen, weil das bisherige Wachlokal der Gesellschaft aufgegeben werden musste. Und so wird man dann am 11.11.2009 mit einem Fackelzug vom Eigelstein aus den langen, beschwerlichen Weg wieder zurück nach Nippes nehmen, um am Abend mit klingendem Spiel das neue Stammquartier und Wachlokal in Beschlag zu nehmen.
Aber nicht nur hier geht der neue Vorstand mit großen Schritten in eine neue, bessere Zukunft der traditionsreichen Nippeser Gesellschaft. "Wenn ich auf der Straße den Nippeser Bürgern sage, dass ich der Präsident der Nippeser Bürgerwehr bin, ernte ich meistens fragende Gesichter.", so Dietmar Broicher beim Pressegespräch. "Sage ich dann aber ´Vun de Appelsinefunke!´, dann weiß jeder Bescheid, wer gemeint ist!" Und dies will die Gesellschaft mit einer neuen Wort-Bild-Marke zukünftig zum Ausdruck bringen (siehe Grafik).
Des weiteren konnte Bürgerwehr-Präsident Broicher stolz die Gründung eines eigenen Reiter-Korps verkünden. Die Reiter und Amazonen (!) des orange-weißen Korps werden beim Nippeser Dienstagszug erstmals komplett zu Bestaunen sein, für den Geschäftsführer Anton Gerd Düren bereits über 80 Gruppenanmeldungen verkünden konnte. Damit dürfte der Nippeser Veedelszoch an seine Kapazitätsgrenze gekommen sein: "Ansonsten kommen die letzten Gruppen erst spätabends zur Auflösung. Das kann es nicht sein!", so Düren.
Aber auch im Kölner Rosenmontagszug gibt es beim Nippeser Korps eine Neuerung: "Wir werden erstmals einen Persiflagewagen mitführen, den man so von der Nippeser Bürgerwehr vielleicht nicht erwarten würde!", so Präsident Broicher mit einem Grinsen im Gesicht. Auf die Frage eines Kollegen, was denn aus dem neuen Festwagen des Senats geworden wäre, der im letzten Jahr angekündigt worden war, antwortete man kurz und knapp: "Den Wagen gibt es nicht mehr. Er war nicht verkehrstüchtig. Der Wagen wurde verkauft!"
Alles in allem kann man dem neuen Vorstand der Nippeser Bürgerwehr nur ein glückliches Händchen beim weiteren Weg des einzigen Kölner Traditionskorps, dass noch seinen Veedelsnamen führt, wünschen. Nach einem Intermezzo mit mehr Tiefen als Höhen scheinen die Appelsinefunke auf einem konstant-geraden Weg zurück in sichere und ruhige Gewässer. Präsident Broicher und Geschäftsführer Düren jedenfalls liessen beim Pressegespräch keinen Zweifel daran, dass es Ihnen immer um das Wohlergehen des Korps geht.