Nach der Pressekonferenz der KÖLSCHFEST-Veranstalter am heutigen Tage und der Vorstellung des geänderten Veranstaltungskonzeptes mit Auftritten namhafter Karnevalskünstler reagiert das Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e. V. mit einem Statement zum KÖLSCHFEST, welches wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Das Fazit: "Für eine Zusammenarbeit zwischen dem gesamten Kölner Karneval und dem ´Kölschfest´ sehen wir daher keine Basis mehr."
Statement des Festkomitee zum "KÖLSCHFEST"
Liebe Mitgliedgesellschaften,
das Festkomitee Kölner Karneval von 1823 hat zahlreiche Aufgaben. Zwar sind es immer wieder kreative Ideen und neue Impulse, die frischen Wind bringen, aber letztendlich gibt es eine große Kernaufgabe. Es ist - als Gesamtinteressenvertretung des Kölner Karnevals - die Pflege der Kölschen Traditionen und die Unterstützung der angeschlossenen Gesellschaften.
Eine elementare Aufgabe der Karnevalsgesellschaften ist es, karnevalistische Veranstaltungen zu entwickeln und auszurichten. Dies ist die Keimzelle des Kölner Karnevals. Jede einzelne Karnevalsgesellschaft leistet ein ganzes Jahr viel Arbeit im Ehrenamt, um jedem zu ermöglichen, die vielfältigen Programme - mit denen die karnevalistischen Traditionen gepflegt und gezeigt werden - zu erleben.
Die Gesellschaften leben davon, dass diese Veranstaltungen einen kleinen Beitrag erwirtschaften, der hilft, diese besondere Kölner Kultur und Eigenart zu erhalten. Uniformen für Kindertanzgruppen werden gekauft, Teile unserer mittelalterlichen Stadtmauer werden gepflegt, Jugend- und Altenarbeit geleistet, der Schulkarneval unterstützt und dem Nachwuchs wird immer wieder eine neue Chance gegeben. Die große Bedeutung dieses ehrenamtlichen Engagements für Köln hat eine Wirtschaftlichkeitsstudie erst vor wenigen Wochen bestätigt. So erwirtschaften die Kölner Karnevalisten zum Beispiel jährlich 1,5 Millionen Euro Finanzmittel für ganz konkrete Geldspenden, die direkt in vielfältige soziale Projekte fließen.
Echten Kölner Karneval kann und darf es nur mit den Karnevalsgesellschaften geben. Diese Regel brechen gerade ganz aktuell die Veranstalter des "Kölschfestes" und zeigen sich letztendlich wenig einsichtig.
Mit dem "Kölschfest" hat sich in der letzten Session ein neues Format im Kölner Karneval entwickelt. Das "Kölschfest" war bereit, in einem Vertrag mit dem Festkomitee auf Musiker und Redner - die ein Karnevalsprogramm ausmachen - zu verzichten. Ziel war es, eine Konkurrenzveranstaltung für unsere Gesellschaften zu verhindern. So war beidseitig geklärt, dass "echte" Karnevalsprogramme nur in den Sitzungen der Karnevalsgesellschaften zu erleben sind. Unterstützung erhielt das "Kölschfest" durch den regen Besuch zahlreicher Karnevalisten aus den Reihen der dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaften.
So hat das Festkomitee für seine Mitglieder erreicht, dass es ein friedliches Miteinander zum Wohle des Kölner Karnevals gab.
An die klare Vereinbarung aus dem letzten Jahr scheinen sich die Verantwortlichen des "Kölschfestes" derzeit wenig erinnern zu wollen. Durch eine neue Firmierung und somit eine neue juristische Situation sieht man sich nun nicht mehr an die vertragliche Vereinbarung gebunden. Das "Kölschfest" in der Session 2010 wird ein karnevalistisches Programm anbieten. Künstler wurden bereits fest gebucht.
Das Festkomitee ist verwundert darüber, dass sich das "Kölschfest" der gewachsenen, ehrenamtlichen Aufbauleistung der Karnevalsgesellschaften bedient, um eine Veranstaltung auszurichten, die primär kommerziellen Zielen dient und nichts mit der Tradition unseres großen Festes zu tun hat und dieses auch nicht unterstützt. Darüber hinaus ist das "Kölschfest" eine große Konkurrenz für die mittelständisch geprägte Gastronomie. Der Kölner Kneipenkarneval ist jedoch auch eine wichtige Facette des Kölner Karnevals. Für eine Zusammenarbeit zwischen dem gesamten Kölner Karneval und dem "Kölschfest" sehen wir daher keine Basis mehr.
Mit herzlichen Grüßen
Markus Ritterbach
Präsident
Festkomitee Kölner Karneval von 1823
