Jetzt ging es dann doch schneller als erwartet: Ralf Rudnik (47) verlässt die Höhner! Seinen letzten Auftritt mit der Geflügelgruppe absolviert Ralle Anfang Dezember. Auch ein Nachfolger für Ralf Rudnik steht bereits fest: Mit John Parsons (54) kommt erstmals ein Brite als Musiker in die kölsche Erfolgsband.
Rudnik, der im Jahr 2000 für Franz Martin Willizil als Gitarrist in die Band einstieg, nimmt nach acht Jahren auf eigenen Wunsch seinen Hut. Der Vollblutmusiker will sich, nach eigenen Angaben, zukünftig verstärkt auf seine Arbeit als Musikproduzent und Songwriter konzentrieren.
"Ich kann viel mehr als nur Gitarre spielen!", begründet Ralf Rudnik seinen Ausstieg. "Ich denke schon lange über die Gründung einer eigenen Band und das Realisieren eines Soloalbums nach. Zukünftig will ich mich neben dem Gitarrenspiel mehr auf meine weiteren musikalischen Fähigkeiten konzentrieren." Ralf Rudnik betreibt bei Heinsberg ein eigenes Tonstudio und produzierte in den vergangenen Jahren u. a. für Ireen Sheer, Wolfgang Petry und Roland Kaiser.
Dem Gitarristen, der bereits seit drei Jahr vor seinem Einstieg als Studiomusiker auf den Alben der Höhner mitwirkte, fiel die Entscheidung für seinen Produzentenjob und gegen seine bisherige Band alles andere als leicht. "Natürlich sind wir, die Höhner und ich, traurig über meinen Entschluss zu gehen. Meine Zeit mit der Band war großartig. Wir haben zusammen unglaublich viel Spaß gehabt und ich persönlich habe als >Hohn< sehr viel gelernt. Die wichtigste Lektion war für mich die Erkenntnis, dass man sich innerhalb eines Bandgefüges trotz ständigen auftrittsbedingten Zusammenseins bestens verstehen kann. Für das Funktionieren des Zwischenmenschlichen in einer Band, sind die Höhner ein Paradebeispiel.", so Ralf Rudnik in der Pressemitteilung.
Aber nach dem Erfolg von "Wenn nicht jetzt, wann dann?" schwimmen die Höhner auf einer bundesweiten Erfolgswelle fordert von den Bandmitgliedern zur Zeit die ungeteilte Aufmerksamkeit. Mit einer Deutschland-Tournee und TV-Auftritten ist die Band aktuell ziemlich ausgebucht. Und dass dabei das Privatleben oder andere Interessen auf der Strecke bleiben, dürfte jedermann klar sein.
"Ein bisschen Höhner geht nicht! Das Spielen in dieser Band ist so zeitintensiv, dass man beim Thema Freizeit nur nostalgisch werden kann. Es fiel mir zum Schluss hin immer schwerer, eine Balance zwischen Band- und Solo-Interessen herzustellen.", so Rudnik in seinem Statement. Die Höhner bedauern den Entschluss ihres ehemaligen Gitarristen und wünschen ihm in aller Freundschaft viel Glück für seine Zukunftspläne.
Aber frei nach dem Motto "Niemals geht man so ganz" bleibt Ralf Rudnik den Höhnern eng verbunden: Er wird weiterhin als Teil des Kreativ-Teams der Band für den weiteren Erfolg der Band mitverantwortlich bleiben. Die Höhner befinden sich, wie bereits berichtet, aktuell auf einer ausverkauften Deutschlandtournee und bei dieser wird Rudnick bis zum 9. Dezember 2007 in Duisburg auch weiterhin mit auf der Bühne stehen.
Der neue Höhner-Gitarrist, John Parsons, ist gebürtiger Brite und stammt aus Süd-Wales. Mit 14 Jahren beschloss er schon, einmal so gut wie Eric Clapton werden zu wollen. Neben den Beatles, Cream, Jimi Hendrix und Led Zeppelin zählen die Großen der Motown-Ära zu seinen Vorbildern.
Gitarre studierte Parsons am Leeds College of Music, bevor er 1977 nach Köln zog. Hier gründete er die Band Santiago, die mit einer originellen Mischung aus Rock- und Latino-Elementen erfolgreich war; mit Santiago gewann Parsons 1979 den Preis der deutschen Musikkritik als "Beste neue Band". Es folgten Tourneen mit Klaus Doldingers Passport, den Hollies und den Searchers, bevor Parsons seine ersten beiden Grammy-Nominierungen für seine Songproduktionen der Band "Acoustic Alchemy" verbuchen konnte.
Seit 1990 wohnt John Parsons (der übrigens mit Alan Parsons nicht verwandt ist) in Spanien und ist dort ein fester Bestandteil der spanischen Musikszene geworden: Parsons komponierte, produzierte und tourte in den vergangenen 17 Jahren mit fast allen Größen der spanischen Musikszene und steuerte mehr als einen Hit in die spanischen Charts.
Bereits 1994 hat John Parsons als Gastmusiker beim Höhner-Album "Wartesaal" mitgewirkt. Und ab der Karnevalssession 2008 wird Parsons dann als vollwertiges Bandmitglied der Höhner zuerst auf den Bühnen des Rheinlands und später im Jahr dann in ganz Deutschland unterwegs sein.