Köln - Eine Woche nach dem farbenfrohen Deutschen Evangelischen Kirchentag startet bekanntlich auf dem Messegelände in Köln am Freitag die ebenfalls bunte, drei tolle Tage dauernde Messe InterKarneval. Nach Angaben des Geschäftsführers der Koelnmesse-Ausstellungen, Jan Pothof, ist die InterKarneval europaweit die größte Veranstaltung ihrer Art. Insgesamt 130 Aussteller aus dem In- und Ausland geben einen Vorgeschmack auf die kommende närrische Session. Zu sehen und zu kaufen gibt es unter anderem Kostüme, Orden, Wurfmaterial oder Schützenbedarf, Fahnen, Abzeichen, Uniformen und Stoffe, wie Pothof am Dienstag vor Journalisten ausführte.
Dabei haben die Hersteller jecker Utensilien ausgemacht, dass die Narren vermehrt hochwertige Sachen haben möchten. Angesagt seien etwa Trachten und Kostüme, die an die Hippie-Zeit der 70er Jahre erinnern, Feder-Boas und holografische Stoffe, hieß es drei Tage vor dem Start der InterKarneval. Die präsentiert in diesem Jahr erstmals 43 komplette Festwagen des letzten Rosenmontagszugs aus der Domstadt und hat dementsprechend auch die Wagenbauer eingeladen, in Workshops über ihre "jecken Kunstwerke" zu berichten.
Für Tanzmariechen und solche, die es werden wollen, gibt es während der Interkarneval über 170 Tanz-Workshops. Neben Hebefiguren und Garde-Tanzschritten wird auch moderner Freestyle oder "Alaaf Hip-Hop" angeboten. Sänger und Karnevals-Bands sorgen an allen drei Tagen dafür, dass auch die Ohren das Gefühl haben, die "fünfte Jahreszeit" in Köln hätte schon angefangen. Erstmals mit an Bord der Messe sind der Bund Deutscher Karneval. Dessen Präsident, Volker Wagner meinte am Dienstag, er hoffe, dass auch "diejenigen, die über den finanziellen Rahmen in den Karnevalsvereinen entscheiden", den Weg in die Messehallen finden werden. Karneval solle zwar vor allem Spaß machen, sei allerdings auch ein "wichtiger Wirtschaftsfaktor". Von daher sei die Interkarneval für ihn auch eine "Drehscheibe für Anbieter und Nachfrager im närrischen Segment."
Rund 15.000 Besucher werden erwartet
Karnevalsvereine, Faschingsfreunde und Narrenfans werden in der Domstadt erwartet. Insgesamt rechnet Pothof mit rund 15.000 Besuchern, die sich mitten im Sommer "Geschmack auf die kommende Karnevalszeit" machen lassen wollen. Auch der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ist in Köln mit von der Partie und wird eine ganze Messehalle in einen riesigen Schützenfestplatz umfunktionieren. Nach Auskunft von Bundesgeschäftsführer Ralf Heinrichs ist man gerne bei den jecken Brauchtumsfreunden. Neben Maibäumen, Musikdarbietungen oder Fahnenschwenken halten die Schützen auf der Interkarneval einige Überraschungen parat.
Das Kölner Karnevalsmuseum ist ebenfalls auf der Messe vertreten und zeigt eindrucksvolle Exponate aus der Geschichte des Karnevals von seinen Anfängen bis heute. Auch das Festkomitee Kölner Karneval von 1823 ist als Partner dabei und steht den Veranstaltern mit jeckem Know-how zur Seite, wie dessen Präsident Markus Ritterbach versicherte. Zum ersten Mal auf der Interkarneval dabei sind auch die Landesmusikjugend NRW und der Volksmusikerbund des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. In zahlreichen kostenlosen Seminaren geben Fachleute Tipps zu Themen wie Tanzsport, Recht oder Pressearbeit.
Die Interkarneval findet in den Hallen 2, 3 und 4 statt, Einlass ist am Eingang West. Geöffnet ist die Ausstellung am Freitag von 11 bis 19 Uhr, am Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr. Mit der Eintrittskarte können kostenlos Busse und Bahnen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) in der 2. Klasse benutzt werden. Ausgenommen sind die zuschlagpflichtigen Züge der Deutschen Bahn AG.
(Quelle: Koelnmesse)