Ungewohnte Laute waren am Samstagabend in der Umgebung des "Holweider Gürzenichs" zu vernehmen. Statt des üblichen kölschen "Alaaf!"-Jubels hörte man des Öfteren ein donnerndes "fefekava" und auch "Berlin – hejo! Karneval an der Spree – olé, olé, olé!" ...
Einige Passanten waren zunächst in hohem Maße verunsichert, bis sie erfuhren, dass die K.G. "Die Isenburger" in diesem Jahr auf der Kostümsitzung wieder einmal eine große Abordnung des 1. Berliner Carneval Clubs und des Fercher Karnevalsclubs zu Gast hatten. Da tanzte dann bei der für die Isenburger Veranstaltungen typischen Bombenstimmung auch der Berliner Bär bis in die frühen Morgenstunden.
Die Gäste waren bereits am Freitagnachmittag eingetroffen und von Literat Thomas Schwarberg und Senatspräsident Rolf-Robert Görres im Restaurant "Eulenspiegel" empfangen und begrüßt worden. Auch der Chef des Hauses hatte sich trotz gerade erst überstandener Operation vom Krankenhaus beurlauben lassen, um die Versorgung aller mit deftigen Genüssen "à la carte" sicher zu stellen. Kein Wunder, dass im Laufe des Abends eine fröhliche Feier stattfand, an der auch mehrere Mitglieder von K.G. und Senat teilnahmen. Ein Gerücht besagt, einige Teilnehmer hätten noch in später Nacht versucht, einem Taxifahrer den richtigen Weg zum Hotel zu weisen, was sich wohl als unerwartet schwierig erwies.
Der Samstag bot zunächst einen längeren Besuch des Kölner Karnevalsmuseums und anschließend eine Fahrt zur "Kamellebud", beides Institutionen, die man so in der Hauptstadt nicht kennt. Am frühen Abend wurden die Gäste dann noch einmal offiziell von K.G. und Senat empfangen, wobei auch für eine Stärkung der Kondition für die bevorstehende Sitzung gesorgt war. Und das war auch gut so, denn das Stimmungsbarometer stieg von Beginn an in größte Höhen. Das Kölner Husaren Musikcorps brachte die von Sitzungspräsident Kurt Freischläger wiederum vortrefflich moderierte Festivität sofort von den Stühlen, die eloquenten und zwerchfellerschütternden Reden des "Reporters vum Buure Blättche", vom "Knubbelich vum Klingelpötz" und der "Schnapsdrossel" trugen genauso dazu bei wie u. a. "Blom & Blömcher" mit ihren tollen Ideen (Wer hat schon mal ein mannsgroßes Ei auf einer Bühne gesehen?) und die "Ratsbläser" als krönender Abschluss mit ihrer ununglaublichen Verve. Und dann war da ja auch noch das Kölner Dreigestirn, das laut eigener Aussage lieber in den kleineren Sälen feiert, wo die Stimmung noch echt und ehrlich ist.
Nun ist ja der Berliner an sich keine Sitzung sondern eher einen Kostümball gewohnt. Das bedeutete in diesem Fall, dass auch weit nach Mitternacht viele Gäste ohne jede Ermüdungserscheinung das Tanzbein schwangen, selbst als der Bus schon abfahrbereit dastand. Und immer noch hörte man die eingangs erwähnten Rufe! Übrigens – wir wollen den vielleicht unkundigen Leser diese Zeilen nicht im Ungewissen lassen: "fefekava" bedeutet ganz einfach "Ferch feiert Karneval", und die Bestätigung diese Mottos konnten alle Anwesenden miterleben. In diesem Sinne – Kölle alaaf!
(HDH)