Das im Kölner Karneval zur Zeit nicht alles rosig aussieht, zeigt auch das Problem der K.G. Kölsche Boor: Nach den beiden letzten Jahren, wo immer mehr Gäste der Sitzung im Ostermann-Saal des Sartory fernblieben, sah es für die einzige K.G. in Köln-Weidenpesch, die Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval ist, nicht besonders prickelnd aus! In der Kasse klaffte ein Loch - und ausgerechnet zum Jubiläum sollte es keine Veranstaltung geben ... doch wofür hat man Freunde!
So trafen sich dann drei Präsidenten befreundeter Gesellschaften (Hans-Georg Passmann von den "Pänz vun Gereon", Walter Heinen von den "Fleischer-Sänger Köln" und Horst Stockhausen von den "Riehler Ströpp") und organisierten einen "Benefiz-Jubiläums-Herrenkommers mit Damen", dessen Einnahmen der angeschlagenen K.G. zufliessen sollte!
Heute war es dann soweit: Der "1. Herrenkommers mit Damen" der K.G. Kölsche Boor fand im Pfarrsaal der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz statt ... der Saal platzte aus allen Nähten und die Jecken erlebten ein abwechslungsreiches, kurzweiliges Programm!
Wie bei Jubiläumsgesellschaften üblich, zeigte der "Stammdesch De Plaggeköpp vun 1998" (der Stammtisch der Standartenträger im Festkomitee ...) seine Präsenz und geleitete den Präsidenten der K.G. Kölsche Boor, Bernd Fischer, auf die Bühne. Dieser konnte mit Volker Wagner, dem Präsidenten des Bund Deutscher Karneval und der Närrischen Europäischen Gemeinschaft, auch direkt ein hochkarätigen Gratulanten begrüssen!
Fotos: Andreas Klein
Bevor es dann in Sachen Programm richtig losging, wurden zuerst noch die drei "Retter des Kölschen Boor" auf die Bühne geholt ... und mit dem "Kölsche Boor Rettungsreifen" (Foto) geehrt. Hans-Georg Passmann wurde zusätzlich wegen seiner Verdienste um die Gesellschaft zum Ehrenmitglied der K.G. Kölsche Boor ernannt. Wir gratulieren!
Damit aber noch nicht genug der Ehrungen: Hans Vaas, Schatzmeister der Gesellschaft und seit Jahrzehnten Mitglied beim Kölsche Boor, wurde durch Helmut Urbach, "Innenminister" des Festkomitee Kölner Karneval, der Verdienstorden des Festkomitee in Gold überreicht (Foto) - Gratulation hierzu! In seiner kurzen Ansprache zeigte Helmut Urbach wieder Büttenredner-Qualitäten ... mit seinen lustigen Anspielungen hatte er die Lacher auf seiner Seite!
Einen Orden gab es in diesem Jahr nicht ... dafür eine "Jubiläums-Spange 5 * 11 Jahre Kölsche Boor"! Die war so heiß begehrt, dass einige Jecken die Spange mit Plastiktütchen an der Litewka ansteckten - zum Schutz vor Gebrauchsspuren ... die anderen Jecken nahmen dies mit einem Lächeln und dem Spruch "Willste die bei eBay als neuwertig verkaufen?" zur Kenntnis (Foto).
Nach Plaggeköpp-Einmarsch und Ehrungen startete dann das Programm mit dem Tanzcorps "Original Kölsche Domputzer" (Spitzenklasse!), dem Garde-Corps Grün-Weiß Köln (Foto), den Tanzflöhen vom Ernte-Verein Donrath (sieht man viel zu wenig in Köln!), die "Pänz vun Gereon" (wie immer ... mittelmäßig mega-geil!), die Klüngelköpp (die Saal-Abräumer am heutigen Tag - Zugaben alaaf!), die Ferkel-Flitzer-Singers ... ähem ... die Fleischer-Sänger Köln von 1902 e. V. und zum krönenden Abschluß das Kölner Dreigestirn in Begleitung der K.G. "Treuer Husar" blau-gelb von 1925 e. V. (die gar nicht komplett auf die Bühne passten ...) - alle Künstler traten ohne Gage auf, was im Saal bei den zahlreich erschienenen Gesellschaftsvertretern wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde!
Fazit: Ein rundum gelungener Nachmittag mit einem günstigen Kartenpreis (11,00 €!), Getränke-Preisen für jeden Geldbeutel (Kölsch zum Spottpreis von 1,20 €!) und einem erstklassigen Speisenangebot von "Prinz Ferkelflitzer" Walter Heinen und seiner Crew (Foto) ... also, liebe K.G. Kölsche Boor: Bleibt in Eurem Veedel, macht lieber eine kleine, dafür ausverkaufte Veranstaltung - und sorgt für günstige Preise! Dann garantieren wir Euch demnächst wieder volle Kassen und einen zufriedenen Schatzmeister ... Alaaf!
