Suchen nach:

Allgemein:

Startseite

Impressum

Kontaktformular

Wetter für Köln

Nachdem im letzten Jahr beim Vorstellnachmittag des Literarischen Komitee des Festkomitee Kölner Karneval viele Plätze im Ostermann-Saal des Sartory freigeblieben waren, war in diesem Jahr zumindest in der 1. Abteilung volles Haus angesagt. Zumindest hier ein Erfolg für´s Festkomitee - beim Programm hatten die Verantwortlichen aber nicht immer ein glückliches Händchen ...

Jugendtanzgruppe der Lövenicher Neustädter

Fotos: Andreas Klein

Zur Eröffnung stellte sich die Kinder- und Jugend-Tanzgruppe der K.G. Lövenicher Neustädter vor (Foto). Die Tänze waren durchaus sehenswert - aber leider hatte man beim Festkomitee vergessen, der Presse weitere Informationen zu dieser Gruppe zu geben ... aber wofür gibt´s Google: Die "Kajüte Müsjer" (so heißt das Kindertanzkorps richtig ...) der Lövenicher Neustädter sind noch relativ neu im Geschäft - und dafür war die Leistung echt klasse! :)

Deshalb geben wir mal ausbaubare

Fabian Schallenberg

Mit acht Jahren war Fabian Schallenberg zum ersten Mal beim Vorstellabend des Literarischen Komitee. Im letzten Jahr war er Kinderprinz in Wesseling und setzte daher aus ... jetzt, mit zehn Jahren, schmettert er sein Lied vom "Veedelszoch" so dermaßen in den Saal, dass den ersten drei Reihen die Hörgeräte ausfallen! Na ja, was soll´s - Technik in Sitzungsälen ist ein schwieriges Geschäft ... ;)

Für Fabian gibt´s von uns

Knüssel und Knatsch

"Frau Knüssel" und "Frau Knatsch" kommen aus Marienheide - und da sollten die beiden sicherheitshalber auch bleiben! Auf dem Dorf mögen ja die Zoten aus der untersten Schublade noch ankommen - in Köln gehört so etwas allerhöchstens auf eine Herrensitzung ... aber auch erst so in fünf bis zehn Jahren, denn zuerst einmal sollte jemand von Literarischen Komitee den beiden Hausfrauen einmal eine Grundausbildung in "pointierter Rede" verschreiben! Frau Potthoff und Frau Holthausen - dat wor nix!

Jürgen Wunderlich

Zum ersten Mal auf dem Vorstellnachmittag des Literarischen Komitees war Jürgen Wunderlich (Foto) vielen auch bekannt als "Super-Hohn". Der durchaus begabte Sänger wurde auch ein Opfer der Technik: Die Musik war zu laut, der Gesang zu leise ... und die Kapelle weitab von den Noten! Aber dafür kann man einen "Einzelkämpfer" auf den Karnevalsbühnen nicht verantwortlich machen ... daher:

Ne Hausmann

Na also, es geht doch: Liebe Literaten, wir haben einen NACHWUCHSREDNER! Wenn der "Hausmann" Jürgen Beckers von seiner Hochzeit - und den damit verbundenen Leiden - erzählt, dann bleibt kein Auge trocken! Der Lehrer aus Baesweiler ist aber nicht nur ein guter Redner, sondern hat auch ansatzweise gute musikalische Qualitäten ... sofern man "Rap-Musik" überhaupt als Musik bezeichnen kann! :) Aber seine kölsch-englische Rap-Version von "Mer schenke d´r Ahl e paar Blömcher" ist absolut hörenswert! Die Standing Ovations der versammelten Literaten und Präsidenten hat sich "Ne Hausmann" wirklich verdient!

Und von uns gibt es ...

Luur ens do

Bei "Luur ens do" waren die Meinungen am Pressetisch ziemlich gespalten ... von "grauenhaft" bis "unerträglich" reichte die Palette der überwiegend negativen Kommentare ... verdientermaßen, denn "Luur ens do" waren nur eins - laut! Der Gesang war soweit in Ordnung - wenn er es denn einmal schaffte, die penetrant laute Musik zu übertönen. Tut uns leid, dat war nix!

Die Landpomeranzen

Wie kann man nur Düsseldorfer Rednerinnen auf eine Kölner Bühne holen? Diesen Griff ins Klo muss das Literarische Komitee sicherlich demnächst mal irgendwann erklären, denn die "Landpomeranzen" Andrea Nessel und Biggi Bauhaus waren nicht nur weit jenseits des guten Geschmacks ... die waren vor allen Dingen talentfrei! Mit der Nummer könnt Ihr weiterhin in Goch, Münster, Moers und Velbert auftreten - aber verschont bitte die Kölner Bühnen! Danke!

Alles Paletti

Und auch hier gilt: Na also, es geht doch! Mit "Alles Paletti" hat das Literarische Komitee eine tolle Gesangsnummer aufgetan! Wenn der "Ääpelsbuur" - begleitet von seinem meist trübe dreinblickenden Kollegen auf dem Akkordeon - Opernarien mit kölschen Texten in einer Qualität durch den Saal jagt, daß selbst einem Luciano Pavarotti die Kinnlade auf den Boden knallen würde ... ja dann stimmt die Musik! "Alles Paletti" sind zwar nix für die unruhigen großen Säle - aber in den kleinen Sälen kommen die "kölschen Arien" und die Couplets im Stil der 50er/60er Jahre bestimmt superklasse an!

Von uns gibt es verdiente ...

Rubbedidub

Wenn die Sängerin der Gruppe "rubbedidub" loslegt, dann könnte man meinen, dass Jennifer Lopez auf der Bühne des Sartory gestanden hätte ... wenn die Technik den Auftritt nicht komplett vergeigt hätte! Der Gesang war hier zu laut, die Musik zu leise! Aber die Gruppe um die kölsche Türkin Songül kann es besser, das ist spätestens seit den Auftritten bei der EhrenGarde der Stadt Köln im letzten Jahr bekannt!

Technik mies, Gruppe gut ...

6 Richtije

Nach der Pause sollten dann sechs richtige Musiker unter dem Namen "6 Richtije" auf die Bühne kommen ... schade, dass die nur ihre schlechten Kopien geschickt haben! Der Gesang war durch die viel zu laute Musik überhaupt nicht zu verstehen ... und als dann im zweiten Lied ein Stromausfall kurzfristig für Ruhe gesorgt hatte, haben wir die Ohren der noch anwesenden Literaten laut "Danke!" schreien gehört!

Wenn "laut" ein Auswahlkriterium wäre, dann wären es fünf Konfettis geworden - so dann doch nur

Botz un Bötzje

Letztes Jahr waren "Botz un Bötzje" (Rainer Krewinkel und Kajo Kistemann) schlecht ... dieses Jahr sind sie grauenhaft! Jungs, es bringt nichts: Entwickelt eine eigene Type, entwickelt eine eigene Rede - und versucht nicht, die Altmeister vom "Colonia Duett" zu kopieren! Da könnt Ihr noch Jahrzehnte üben, die Qualität werdet Ihr nicht erreichen ... besonders dann, wenn man auch noch die Witze von Hans Zimmermann und Hans Süper klaut! :(

In Hellenthal soll es sehr schön sein - bitte, bleibt da! Danke!

De Veedelsjunge

Unser Geheimtipp für kleine Säle: Stefan Schumacher und Dirk Sauer als "De Veedelsjunge"! Nette kleine Liedchen, gut vorgetragen - aber wie bereits gesagt: Nur in kleinen Sälen, wo das Publikum noch zuhören kann! Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist das Lied mit dem Zungenbrecher ...

Eine gute Nummer verdient gute Noten:

Dä Blötschkopp

Neu in Köln, neu im Kölner Karneval ... und vielleicht doch nicht so ganz neu: Nehmen Sie ein Drittel Guido Cantz, ein Drittel Willibert Pauels und ein Drittel Fritz Schopps ... kräftig durchmischen: Raus kommt "Dä Blötschkopp" Marc Metzger! Nachdem er dem staunenden Publikum erklärt hatte, dass "die netten alten Leute vom literarischen Komitee" ihm mitgeteilt hätten, über was man in Köln keine Witze machen dürfte ... wäre er jetzt "Programmlos". Aber wenigstens weiß er, was sich gehört - und begrüßte erstmal die Jecken in der "feierlich dekorierten Turnhalle"! Na ja, irgendwo hat das Festkomitee ja auch Recht: Man erzählt halt auch keine Witze über Düsseldorfer ("Was ist Düsseldorfer Kaviar? Reis und eine Sonnenbrille!"), über die Kirche ("Im Sommer war ja große Karnevalssitzung ... das Lachende Marienfeld mit Prinz Benedikt I.!") oder über langsame Sartory-Kellnerinnen ("Ein Freund von mir war schon mal hier; als die Kellnerin damals mit dem bestellten Getränk zurückkam, war der das Efeu an den Beinen hochgewachsen!").

"Dä Blötschkopp" geht auf´s Publikum ein wie Guido Cantz, hat überhaupt keine Rede wie Willibert Pauels - und trägt seinen Humor so trocken vor wie Fritz "Rumpelstilzje" Schopps ... diesen Redner wollen wir in der "Ostermann-Sporthalle des Sartory" ab sofort öfter sehen! Standing Ovations für einen vollkommen überraschten Redner vom Publikum ... und von uns gibt es hochverdiente

Die Bönnsche

Im Bonner Raum haben Sie sich schon einen guten Namen gemacht - die Bönnsche. Und komisch ... hier klappte auch die Technik! Gut, die Bönnsche sind keine Fööss, Paveier und Höhner - aber das Potential, einmal ganz groß zu werden, ist klar zu erkennen! Allerdings ist es für uns unverständlich, warum das Literarische Komitee in der Pressemappe besonders auf die "Kölschglas-Edition 2005 der Stadtsparkasse KölnBonn" als größten Erfolg der Gruppe eingeht (es gibt nämlich ein Kölschglas mit einem Bönnsche-Motiv ...). Da wäre mehr drin gewesen, oder nicht?

Wir beurteilen nur guten Sound, nette Lieder und nicht Pressemappen Dritter ... daher ausbaubare

De Klüngelköpp

Muss man die Klüngelköpp nach dem sensationellen Erfolg in den Sälen in der letzten Session eigentlich noch vorstellen? Wir finden nein, sparen uns den Text ... und vergeben kurz und schmerzlos

Unser Fazit zum Vorstellnachmittag des Literarischen Komitee: Viele Programmnummern gehören nicht auf die Kölner Bühnen - und es hilft wirklich keinem Künstler, wenn er oder sie denkt, dass man der kommende Fastelovends-Superstar wäre ... und dann auf der Bühne ein Fiasko erlebt! Daher lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ... und hoffentlich im nächsten Jahr ein glücklicheres Händchen den Verantwortlichen beim Literarischen Komitee! Wenigstens gab es mit "Ne Hausmann" und "Dä Blötschkopp" hoffnungsvollen Redner-Nachwuchs, den man ansonsten ja schmerzlich vermisst ...